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Zaandam und Hoorn - 6. Juli 2025
Ein kühler Wind dringt heute Morgen durch die offene Balkontür und beim Blick über den Balkon zeigte sich uns ein grau verhangener Himmel kurz vor Amsterdam. Wieder einmal geht es an der roten Pyton-Fussgängerbrücke vorbei, die sich durch ihre schlangenartige, geschwungene Form auszeichnet. Die Brücke ist ein besonderes Merkmal des östlichen Hafengebietes von Amsterdam.
Flusskreuzfahrten bezaubern mit einer besonderen Art der Entschleunigung, denn sanft gleitet die Amethyst 2 auf dem Fluss entlang, der uns nach Zaandam bringt. Was für eine Idylle. Die Landschaft zieht so gemächlich vorüber, als wäre es ein endloser Bilderbogen. Wir schippern ganz romantisch mit unserem schwimmenden Hotel, bis wir pünktlich um 8.45 Uhr zu unserem ersten Halt in Zaandam anlegen. Wenige Minuten später ist das Schiff vertäut und die Gangway unten, sodass die Gäste ihren Ausflug nach Amsterdam um 9.00 Uhr pünktlich starten können.
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Auf dieser Tour genießen wir wieder einmal unser Nachbarland Niederlande mit den hübschen kleinen Städten. Wir verlassen gegen 9.30 Uhr das Schiff zu unserem Erkundungsspaziergang.
 Unser erstes Ziel ist das ehemalige Rathaus von Zaandam, bekannt unter dem Namen „Die Burcht“. Das Gebäude wurde zwischen 1846-1848 mit einem Kuppelturm auf dem Dach erbaut.
Heute wird das Gebäude zum größten Teil von einer Anwaltskanzlei genutzt. An der Fassade befindet sich eine Tafel mit dem Wappen von Zaandam.
Die Oostzijderkerk ist eine zweischiffige Hallenkirche aus dem Jahr 1460 und damit die älteste Kirche in Zaandam.
Im Inneren gibt es Hunderte von Grabsteinen aus der Zeit von 1597 bis 1830. Viele der älteren Grabsteine aus Blaustein haben Logos, die sich auf den Familiennamen oder den Beruf beziehen.
Ferner verfügt die Kirche über sieben Buntglasfenster aus dem Jahr 1688. Leider war heute Morgen Gottesdienst und so konnten wir das Innere der Kirche nicht besichtigen.
Am Ostkai der Schleusenkammer steht seit 1984 eine Fischskulptur, sie trägt den Namen Ichthus. Erschaffen von der Bildhauerin Theresia van der Pant (1924-2013). Als Bildhauerin ist sie bekannt für schöne Tierskulpturen.
Die Fischskulptur schaut zur Wilhelminasluis (Wilhelmina-Schleuse), die Teil des Zaan-Kanals ist. Sie wurde 1901 erbaut und 2008 renoviert. Sie verfügt über eine Kammer von 156 Meter Länge und 14 Meter Breite.
Die nach Königin Wilhelmina der Niederlande benannte Schleuse wurde für die Entwicklung des Seehandels in der Zaan-Region von wesentlicher Bedeutung.
Die Schleuse verfügt über eine Klappbrücke, die gerade für den Schiffsverkehr geöffnet wurde.
Unser Weg führt uns nun an der - St. Bonifatius Kirche - oder auf Niederländisch „Sint-Bonifatiuskerk“ vorbei.
Die Pfarrei Sint Bonifatius ist eine kath. Pfarrei mit einer reichen Geschichte. Die Pfarrgemeinde kommt in der mehr als 120 Jahre alten Kirche zusammen, die 2016 nach einer gründlichen Bodensanierung wiedereröffnet wurde.
Bei dem Gebäude handelt es sich um eine dreischiffige kreuzförmige Basilika mit einem eingebauten quadratischen Turm.
Das ehemalige Gebäude am Damm 2 ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk und wurde ursprünglich im Jahr 1858 für die örtliche Freimaurerloge „Anna Paulowna“ erbaut.
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Das Gebäude diente als Versammlungsort, wurde aber auch teilweise vermietet. Es handelt sich um ein markantes, großes Gebäude, das sich neben dem Schleusenkomplex befindet. Es ist aufgrund seines kultur- und archtekturgeschichtlichen Wertes von allgemeinem Interesse. Einst für die Freimaurer erbaut, wird das Gebäude seit langem als Gastronomiebetrieb genutzt.
 Die Hondsbossche Sluis ist die historische Schleuse, die zwischen 1544-1547 erbaut wurde, um Material für die Küstenverteidigung entlang des Flusses Zaan zu transportieren.
1722 wurde sie durch die viel größere neue Schleuse (Wilhelmina-Schleuse), direkt daneben, ersetzt. 1965 ging die Schleuse außer Betrieb.
Nach einer Renovierung wurde die historische Schleuse 2014 für die Freizeitschifffahrt wieder eröffnet. Sie wird von Freiwilligen von Hand bedient. Die Durchfahrt ist während der Segelsaison frei, aber den Schiffern wird ein Holzschuh zugeworfen, in dem der Skipper einen Beitrag zu den Kosten des freiwilligen Dienstes leisten kann.
Die Einfahrt in die Schleuse wird rechts und links von Natursteinkronen gesäumt.
 Die Schleuse ist von zwei kleinen Häusern umgeben. Dies waren das Haus des Schleusenmeisters und das Verbrauchssteuerhaus aus dem Jahr 1724.
StudioKRAMER hat ein spezielles Schleusenhaus für die Schleusenwärter entworfen. Das Projekt ist Teil eines größeren Plans zur Wiederbelebung des historischen Gebiets rund um die Schleuse.
Das Schleusenhaus, das sich direkt neben der Schleuse befindet, diente nicht nur als Arbeitsplatz, sondern auch als Aussichtspunkt für die Schleusenwärter, die das Geschehen in und um die Schleuse beobachten können.
Dieses markante Objekt kombiniert neue Techniken mit Formen aus der Vergangenheit. Es ist ein klobiges, robustes Stahlhaus entstanden. Die Fassade besteht aus der exakten Darstellung der Karte von 1812, die aus der Stahlhaut ausgeschnitten ist. Das Ergebnis ist ein hauchdünner Netzvorhang. Oben zwei Tänzer, die auf dem Torf tanzen.
Die Westzijde ist eine Hauptstraße in Zaandam. Die Hausnummer 22 ist ein Gebäude aus dem Jahr 1883 und gehört damit zu den relativ alten Gebäuden. Erbaut für den Besitzer, der an der Ostseite eine Schälmühle besaß. In dem Gebäude befindet sich heute eine Kommunikationsagentur, die Kunden bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Kommunikationsstrategien unterstützt, die auf die Ziele des Unternehmens abgestimmt sind.
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Die Evangelisch-Lutherische Kirche von Zaandam, genannt die Maartenkerk, wurde in der Zeit von 1699-1700 in einem schlichten Stil gebaut. Sie steht in der nicht gerade ansprechenden Vinkenstraat zwischen Wohn- und Geschäftsgebäuden.
Das rechteckige Gebäude hat an Vorder- und Rückfassade einen erhöhten Mittelteil, an der Vorderseite mit einem Giebel und einer Darstellung eines Schwans, Symbol der Lutherischen Kirche. Eine der Seitenwände ziert ein schönes großes Rundbogenfenster. Links von der Kirche steht ein ebenfalls schlicht wirkendes zweistöckiges Gebäude, das 1861 erbaute Lutherische Armenhaus.
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Die Gedempte Gracht ist eine einzigartige Straße mit einem Kanal in der Mitte. Sie ist die Haupteinkaufsstraße von Zaandam. Sie entstand 1858, als der breite Graben zwischen den beiden Wegen zugeschüttet wurde. Sie war damals eine wichtige Durchgangs- und Einkaufsstraße. 1990 wurde die Straße zur Fußgängerzone, nachdem die Uyl Brücke eröffnet wurde. 
2011 wurde der Graben wieder ausgehoben und mit sieben Brücken versehen. Auch wenn der Name "Gedempte Gracht" etwas anderes vermuten lässt, handelt es sich dabei heute wieder um einen Kanal, der zwischen zwei Wegen verläuft.
Dieser Bereich bietet gemütliche Spaziergänge, doch die am Wege liegenden Geschäfte waren heute, am Sonntagmorgen, leider fast alle geschlossen.
Nur kleine Souvenirshops stellten bereits die in Holland weitverbreiteten typischen Holzschuhe (Klompen) und Holztulpen zum Verkauf aus. Beide Souvenirs sind ein nationales Symbol der Niederlande.
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Wir konzentrieren uns heute Morgen auf andere Hingucker. Das schönste Ukrainian Social Sofa der Niederlande steht beim Musikpavillon an der Gedempte Gracht. 50 Damen des Ukrainischen Clubs haben dieses wunderschöne Sofa in 9 Monaten gestaltet. Die Details dieses wunderschönen Sofas habe ich erst zu Hause aus dem Internet erfahren, doch uns bot es erst einmal eine erholsame Unterbrechung bei unserem Stadtbummel.
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Gegenüber des Social Sofas gibt es einen offenen Raum, der durch einem Musikpavilion in einen Veranstaltungsraum verwandelt werden kann. Ferner ist er ein Treffpunkt der Einheimischen.
Ein besonderer Hingucker ist das Gebäude des Inntel Hotels. Eine so noch nicht gesehene Architektur hat uns sehr begeistert.
Der einzigartige architektonische Stil ähnelt einem Stapel traditioneller Zaan-Häuser. Mit fast 70 zusammengebauten Häusern in verschiedenen Farben stellt jede Hausfassade eine tatsächliche Fassade eines traditionellen Hauses in der Umgebung dar.
Nur wenige Schritte vom Hauptbahnhof Zaandam entfernt, ist dieses farbenfrohe Gebäude heute eines der berühmtesten modernen Gebäude in der Gegend und das Wahrzeichen von Zaandam geworden.
Ein weiteres auffälliges Gebäude ist „de Catharina“, benannt nach einer russischen Zarin.
Auch dieser Wohnturm hat einen markanten Charakter. Er ist 16 Stockwerke hoch, hell und luftig dank viel Glas. Er ist mit glasierten Ziegeln in den berühmten Zaan-Grüntönen verkleidet.
Insgesamt werden in diesem Neubauprojekt 103 Wohnungen angeboten. Anfang Juli d.J. war das Gebäude in der Endphase des Innenausbaus. Es wird erwartet, dass die Mieter ihre Umzugskartons bereits Ende 2025 in „de Catharina“ auspacken können.
Das Zaandam Center wurde ab 2003 umgestaltet. Die Neugestaltung umfasste das ikonische Inntal-Hotel, die Wiedereröffnung der Gedempte Gracht, das neue Rathaus und den Eingang zum Bahnhof.
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 Der Haupteingang des Bahnhofs von Zaandam befindet sich direkt gegenüber dem neuen Rathaus der Gemeinde Zaanstad.
Das neue Rathaus wurde 2011 eröffnet und vom Architekten Sjoerd Soeters entworfen. Dafür erhielt er die Zaanstad-Ehrenmedaille.
Auffällig ist der Haupteingang mit seinen zehn Dachgauben, die jeweils die Wappen der fusionierten Gemeinden zeigen.
Der Gebäudekomplex besteht aus einer Reihe stark vergrößerter Zaanse-Gebäude, von denen die Originalgebäude noch hier und da in der Stadt zu finden sind.
Die Holzhäuser in ganz Zaandam wurden traditionell mit Grünspan gestrichen. Diese Farbe erfreute sich großer Beliebtheit, da sie hervorragenden Schutz vor Feuchtigkeit, Fäulnis und Insekten bot, was im Klima der Region unerlässlich war.
Die Mischung aus alter und neuer Architektur machen unseren morgendlichen Spaziergang durch die Innenstadt von Zaandam zu einem einzigartigen Erlebnis, denn das neue Design ist etwas Besonderes und sehr auffällig.
Zurück am Anleger treffen wir noch auf die Skulpturengruppe „Februarstreik“. Die Skulpturengruppe befindet sich auf der Balustrade der Schleuse Wilhelmina. Das Mahnmal erinnert an den einzigen großen und allgemeinen Protest gegen die Judenverfolgung in Europa am 25. Febr. 1941.
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Die Aktion begann in Amsterdam als Reaktion auf die erste Razzia im jüdischen Viertel und weitere sich bald auf benachbarte Gemeinden aus. Die Skulpturengruppe stellt eindrücklich dar, wie der Streikaufruf auch in der Zaan-Region Anklang fand und zeugt vom Mut zur Solidarität mit jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Das Kunstwerk stammt von dem ehemaligen Widerstandskämpfer Truus Menger. An diesem Denkmal wird jedes Jahr am 26. Februar dem Mut der tausenden Streikenden in der Zaan-Region gedacht.
An Bord werden wir nach unserer Rückkehr von der freundlichen Crew wohl umsorgt und kulinarisch verwöhnt. Um 15 Uhr heißt es „Leinen los“, die Amethyst 2 fährt weiter nach Hoorn. Das Besondere an einer Flussreise ist: Man packt nur einmal aus und unser schwimmendes Hotel bringt uns täglich zu immer neuen Zielen. Gemütlich auf unserem kleinen Balkon sitzend, gleitet unser Schiff auf dem Nordseekanal in Richtung Amsterdam, wo die Sehenswürdigkeiten wie auf einer Filmrolle an uns vorbeiziehen.
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Unser Blick geht hinüber zum Ufer mit dem hohen A`DAM Turm und das Wahrzeichen des Wandels das EYE-Filmmuseum. Das Museum besticht durch sein futuristisches Design und seine kulturelle Bedeutung. Im April 2012 zog das Amsterdamer Filmmuseum in das neue Gebäude am Nordufer der IJ, zu Füßen des A`DAM-Turms. Der Turm hat nicht nur ein Aussichtsdeck mit einem unübertroffenen Panoramablick über Amsterdam, sondern auch eine Schaukel für Draufgänger und Abenteuerlustige, denn man schaukelt in 100 Meter Höhe hin und her über den Gebäuderand, während Amsterdam zu Füßen liegt.
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Die Amethyst 2 fährt nun unter der Schellingwouderbrug hindurch. Die Bogenbrücke ist eine von mehreren Brücken, die man passieren muss, um aus Amsterdam heraus zu gelangen. Ihre Lage östlich des malerischen Dorfes Schellingwoude gibt ihr den Namen. Die 1957 eröffnete Brücke hat zwei Fahrspuren, Rad- und Gehwege. Besonders erwähnenswert ist ihr beweglicher Teil, der unerlässlich ist, um den Durchgang von Booten zu ermöglichen.
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Kurze Zeit später fährt unser Kreuzfahrtschiff ganz langsam in die Orangeschleuse ein. Es ist eine Schleusenanlage, die nordöstlich vom Zentrum der Hauptstadt Amsterdam den Nordseekanal und den Amsterdam-Rhein-Kanal mit dem Markermeer verbindet. Die Oranjeschleusen entstanden im Rahmen der Errichtung des Nordseekanals, der Amsterdam in westlicher Richtung direkt mit der Nordsee verbindet. Insgesamt stehen vier Schleusen zur Verfügung. Sie tragen dazu bei, dass der Wasserstand im Nordseekanal gehalten werden kann und nicht zu viel Salzwasser aus dem Nordseekanal in das IJsselmeer gelangt. Jährlich passieren ungefähr 120.000 Schiffe und Boote die Schleusenanlage.
Nun geht es über das Markermeer in Richtung Horn. Er ist ein 700 km² großer, bis zu vier Meter tiefer See und der zweitgrößte See der Niederlande. Von unserem Kapitän kam die Durchsage, dass es aufgrund des Winds auf dem Markermeer etwas unruhig wird. Es waren zwar keine rekordverdächtige Wellen wie auf offener See, doch unser kleines Flussschiff schaukelte schon ein wenig und wir verzogen uns in die Innenräume. Mit einem leckeren Kaffe aus der kostenlosen Kaffeestation für Gäste studieren wir auf unserer Kabine die Sehenswürdigkeiten für den heutigen Abendspaziergang in Horn. Während des Abendessens erreichte das Schiff Horn und wir konnten das leckere Essen ganz ruhig genießen.
Nach dem Essen geht es zu einem Abendspaziergang durch Horn. Haben wir im vergangenen Jahr am Morgen in Horn gelegen, wollen wir heute die Abendatmosphäre genießen.
Auch heute wieder ist der Hoofdtoren (Hauptturm) der erste Blickfang in Hoorn, das Gebäude aus dem Jahr 1532 diente früher zur Verteidigung der Stadt gegen Feinde. Es ist aus Kalkstein und Backstein gebaut und befindet sich am Hafen von Hoorn.
Heute ist ein Restaurant im Hoofdtoren untergebracht, das bei gutem Wetter eine der besten Aussichten auf Hoorn bietet.
Etwas weiter stehen wir wieder vor der eleganten weißen Hoge Brug, mit einer 4,5 Metern breiten und 7 Metern langen Zugbrücke, die von zwei asphaltierten Gehwegen flankiert wird. Die Lage der Hoge Brug im malerischen Hafen von Hoorn verleiht ihr eine bedeutende historische und kulturelle Bedeutung. 2014-15 wurde die Zugbrücke restauriert, um ihre Erhaltung für zukünftige Generationen zu gewährleisen.
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Auf dem Weg zum Käsemarkt kommen wir an aufwendig gestaltete Eingangstüren und Fassaden vorbei, die ein Erinnerungsfoto wert waren.
Der Roode Steen, der im Volksmund noch immer Käsemarkt genannt wird, hat seinen Namen von einem Stein, auf dem früher Exekutionen stattfanden und der sich dabei rot vom Blut der Hingerichteten färbte. Heute ist der Platz mit seinen Denkmälern und geschichtsträchtigen Gebäuden ein zentraler Ort für Veranstaltungen und mit den zahlreichen Cafés und Restaurant ein Touristenmagnet.
Der Gebäudekomplex, in dem das Westfries Museum untergebracht ist, liegt an der Roode Stehen. Das Gebäude besitzt eine wunderschöne Fassade mit farbigen Wappenschildern und verzierten Gesimse. Die monumentale Unterkunft verleiht dem Museum einen besonderen Charakter.
Mitten auf dem Platz steht die Figur des Jan Peterszoon Coen. Die Statue ist seit ihrer Enthüllung im Jahr 1893 ein umstrittenes Denkmal. Für die einen ist er ein Nationalheld, für die anderen ein besonders skrupelloser und gewalttätiger Kolonialbeamter des 17. Jahrhunderts.
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Das Gebäude „De Waag“ wurde 1609 errichtet und war der Mittelpunkt des Käsemarkts, der ab der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhundert hier wöchentlich stattfand. Dort wurden die verkauften Käsechargen gewogen, aber auch seine andere Ware konnte jeder unter Aufsicht wiegen lassen. In der Blütezeit des Hoorner Käsemarktes wurden hier jährlich bi zu 3 Millionen Kilogramm Käse gehandelt, damit war der Käse die wichtigste Handelsware.
Nur ein paar Schritte weiter und wir stehen vor der Grote Kerk. Sie steht auf dem Kerkplein, der um die Kirche herum verläuft. Mit ihrem 60 Meter hohen Turm prägt sie das Stadtbild von Hoorn.
Wir stehen zwar vor dem Gebäude einer Kirche, doch innen wurde sie zum Hotel „Heavens“ mit einem Restaurant und Bar umgebaut und ist seit Juli 2022 geöffnet. So übernachten die Gäste unter dem Schieferdach des Nationaldenkmals Grote Kerk, in einem der 43 luxuriösen Zimmer und entdecken dazu die göttlichen Genüsse des Restaurants.
Ein sehr schönes Gebäude gegenüber der Kirche ist das Boterhal. Es wurde 1563 als Sint Jans Gasthuis erbaut und diente zur Kranken- und Altenpflege.
Es ist ein schönes Gebäude mit seiner Architektur der früheren Renaissance. Nach verschiedenen Funktionen, unter anderem die der Butterhalle, ist es jetzt ein schönes Kunstzentrum, in dem man sich die Ausstellungen in der Boterhal ansehen und anhören kann.
Wir gehen weiter durch die Grote Noord, eine Einkaufsstraße in der nordholländischen Stadt Hoorn. Hier steht die Koepelkerk – Kuppelkirche. Sie ist eine dreischiffige kreuzförmige Basilika mit Emporen und einer Kuppel über der Vierung. Die Kirche wurde 1882 gebaut und ist zwischen älteren Häusern in der Grote Nord eingeklemmt. Bemerkenswert ist die Fassade, die diagonal zum Rest der Kirche steht. Sie ist dem Heiligen Franz von Assissi und Cyriakus geweiht.
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Wir gehen durch eine kleine Gasse und sehen auf den Chorraum der historischen Oosterkerk oder Antoniuskerk. Sie geht in ihrem Ursprung auf das Jahr 1450 zurück. Um 1960 wurde der Gottesdienstbetrieb eingestellt. Sie ist heute ein aktives Kulturzentrum, in dem alle Arten von Aktivitäten stattfinden. Von der Kammermusik bis zum Orgelkonzert. Von der Tagung bis zu Empfängen, von der Hochzeit bis zur Trauerfeier. Sie bietet Platz für alle.
Dunkle Wolken am Himmel hatten uns den ganzen Abend bereits begleitet. Sie türmten sich am Himmel auf und wirkten schon sehr bedrohlich. Nun hatten sie ihre Schleusen geöffnet und uns starken Regen beschert. Zum Glück hatten wir unsere Regenschirme dabei und so gingen wir schnell zum malerischen Appelhaven zurück.
Hatten wir die einladende Terrasse auf einer Dekschuit (einem flachbodigen Boot) bereits am Anfang unseres Stadtrundgangs entdeckt, bot sie uns nun unter den großen schwarzen Schirmen Regenschutz mit Aussicht. Der gastfreundliche Service brachte uns unsere Getränke vom Restaurant durch den Regen auf die Terrasse. Trocken und gemütlich saßen wir unter den Schirmen auf der Terrasse und konnten den Wolken beim Wasserlassen zusehen. Ein Sommerregen dauert jedoch nie lange und nach einer halben Stunde zeugten nur noch ein paar Pfützen vom vorherigen Regen und so konnten wir wieder ohne Regenschirm zurück zum Hafen gehen.
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Das malerische Hafengebiet mit seinen wunderschönen alten historischen Gebäuden ist ein Kleinod an der Veermanskade. Direkt gegenüber dem Hoofdtoren steht das „Schippershuis – das kleine Café am Hafen“, ein stimmungsvolles echt holländisches Restaurant. „Dort in diesem kleinen Café am Hafen, dort sind die Menschen gleichberechtigt und friedlich“, singt Pater Abraham. Jeder kennt das Lied, aber nicht jeder weiß, dass der Text vom „Café het Schippershuis“ im Hafen von Hoorn handelt. 1974 schrieb Pierre Kartner dieses Lied in und über dieses Café. Leider ist er am 8. Nov. 2022 verstorben.
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Auf der Hafenmauer hocken „Die Schiffsjungen der Bontekoe“. Sie hauchen der alten Seefahrtstradition des Ortes Leben ein. Die drei: Rolf, Padde und Hajo heuerten als Schiffsjungen auf der „Nieuw-Hoorn an, einem Schiff, das für die Niederländische Ostindien-Kompanie nach Java fuhr. Kapitän Bontekoes Schiffsjungen ist ein Jugendbuch des niederländischen Schriftstellers Johan Fabricius, das zuerst 1924 erschien. Er wurde inspiriert durch das Schiffsjournal von Kapitän Willem Bontekoe. Im Jahr 2007 wurde das Buch unter der Regie von Steven de Jong verfilmt.
Mit einem letzten Blick zurück zum Hafentor, deren Umgebung bereits beleuchtet ist, sowie der Dreimaster, der seine Positionslichter schon gesetzt hat, geht es um 22.30 Uhr zurück aufs Schiff.
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