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Straßburg 2. Juli 2025
Ferien machen, das bedeutet auch: Frei sein und nichts müssen. Doch an diesem sonnigen Morgen weckten uns sanfte Töne aus unserem Handy bereits um 6.50 Uhr aus unseren Träumen. Noch angenehme Temperaturen drangen durch die offene Balkontür. Es plätschert, gluckst und rauscht leise, das bedeutet, dass unser Schiff unser heutiges Tagesziel „Straßburg“ noch nicht erreicht hat.
Ein Blick von unserem Balkon bestätigt uns, dass wir ganz langsam an der Eisenbahn-Drehbrücke an der Nordschleuse im Hafen von Straßburg vorbeigleiten. Sie ist für den Schiffsverkehr immer geöffnet und schließt nur, wenn sie für den Eisenbahnverkehr benötigt wird.
Nahe dem Fluss ragt eine vergoldete Zwiebelkuppel aus der grünen Umgebung. Sie gehört zu der russisch-orthodoxen Allerheiligenkirche von Straßburg. Inspiriert von den traditionellen russischen Kirchen des Mittelalters erfreut sie Fotografen und Passanten.
Bevor es heute Morgen zum Frühstück geht, werfen wir einen letzten Blick auf die Pierre-Brousse-Brücke, die wir unterfahren. Es ist eine zweistöckige Stabbogenbücke mit versetzten Ebenen, die 1996 fertiggestellt wurde.
Im Frühstücksraum sitzen erst vereinzelt einige Mitreisende, sodass es noch kein Anstehen am Frühstücksbuffet gibt und wir heute Morgen in aller Ruhe in den neuen Tag starten können. Zusätzlich zu dem reichhaltigen Frühstücksbuffet sorgen zahlreiche Mitarbeiter in Küche und Restaurant täglich für unser leibliches Wohl, braten frische Eier, bringen frisch gebrühten Kaffee oder Tee an den Tisch und vieles mehr.
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Zurück auf unserer Kabine machen wir uns startklar für unsere gebuchte Stadtbesichtigung. Bevor es zum Treffen an der Rezeption geht, schauen wir noch einmal hoch aufs Sonnendeck. Hier ist alles akkurat aufgeräumt, denn die Crew hat Tische, Stühle und Liegen wieder ordentlich an ihren Platz gestellt, bis die Reisenden sie nach ihren eigenen Bedürfnissen wieder umstellen. Vor unserem Schiff haben sich 5 weiße Schwäne eingefunden, ob sie auch bei uns Frühstücken wollten?
Zwischenzeitlich hat das Schiff am Anleger Quai des Belges, Liegeplatz P 1 festgemacht. Es ist ein Teil des Hafens von Straßburg und dient als Anlegestelle für Boote und Schiffe, insbesondere für Personenschifffahrt und Kreuzfahrten auf dem Rhein.
Ein Blick hoch zur Straße zeigt uns, dass unser Bus für unsere Stadtführung bereits ein schattiges Plätzchen unter den Bäumen eingenommen hat und nur noch auf unsere Gruppe wartet, mit der wir kurze Zeit später das Schiff verlassen. Der Rhein verläuft in einigen Kilometer Entfernung zum Stadtzentrum, sodass wir schon vor der offiziellen Stadtrundfahrt eine kleine Information der Umgebung erhalten.
Haben wir heute Morgen nur die vergoldete Zwiebelkuppel der russisch-orthodoxen Allerheiligenkirche in grüner Umgebung gesehen, können wir vom Bus nun ihre ganze Pracht bestaunen. Die Kirche gilt als „Perle von Straßburg“ und ist eine der schönsten orthodoxen Kirchen Frankreichs.

Nun geht es am Parc de L´Orangerie vorbei. Dieser größte Park in Straßburg ist bekannt für seine freilebenden Störche und ein Auswilderungszentrum für Weißstörche. In unserem Tagesprogramm ist dieser Park als Spaziergang vorgeschlagen.
Im Nordosten der Stadt steht das Verwaltungsgebäude „Maison de la Région. Es ist der Hauptsitz der Region Elsass. Das Gebäude wurde auf einem quadratischen Grundriss errichtet. Es hat fünf Ebenen mit einer Nutzfläche von 19.000 m² und 10.000 m² verglaste Fassaden.
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Unser Reisebus fährt uns nun am Palais de la Musique et des Congrès, auch PMC genannt, vorbei. Das neue Musik- & Kongresszentrum verbindet die bestehenden Veranstaltungssäle aus den 1970er und 1980er Jahren mit den Neubauten zu einem harmonischen Ensemble mit einer unverwechselbaren architektonischen Identität. Der Komplex bietet nun ein internationales Zentrum für Musik und Kultur, Kongresse und Ausstellungen.
Eine schnittige Straßenbahn kreuzt unseren Weg. Straßburg hat ein modernes und umfangreiches System mit sechs Linien. Das Streckennetz ist 49,8 Kilometer lang und reicht von der linken Seite des Rheins über die Staatsgrenze zwischen Frankreich und Deutschland hinaus bis in die Stadt Kehl auf der rechten Rheinseite.
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Der Palais du Rhin, ehemals Kaiserpalast an der Place de la République (Kaiserplatz) wurde 1884 bis 1889 errichtet. Damit beherbergt Straßburg als Besonderheit einen ehemaligen deutschen Kaiserpalast. Der von Wilhelm I von Hohenzollern beauftragte Palast ist eines der auffälligsten Bauwerke der Stadt. Es handelt sich hierbei vielmehr um ein Zeugnis politischer Macht als um eine kaiserliche Residenz. Die drei Herren von Hohenzollern haben hier nur gelegentlich gewohnt.

Das Gebäude der heutigen Direction régionale des Impôts (Regionaldirektion für Steuern) wurde von 1899 bis 1902 errichtet. Das monumentale Ministerialgebäude nimmt die Nordwestseite des weitläufigen Place de la République (Kaiserplatz) ein. Der Ende des 19. Jahrhunderts angelegte Platz bildet das Entrée zur Straßburger Neustadt, die in der Kaiserzeit angelegt wurde.
Ein weiteres historisches Gebäude an der Place de la République ist das Théatre national de Strasbourg. Auf Betreiben des französischen Universalgelehrten Andr Malraux wurde es 1968 zum Nationaltheater. Es ist das einzige französische Nationaltheater außerhalb von Paris. Es besitzt seine eigene Truppe und eine Schauspielschule.
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An der Place Broglie verlassen wir den Reisebus und setzten unsere Stadtbesichtigung zu Fuß fort. Bereits 2007 waren wir für 1 Tag in Straßburg und haben die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und das Europaparlament besucht. Wir sind gespannt was wir heute Vormittag trotz der schon sehr warmen Temperaturen alles zu sehen bekommen.
Uns gegenüber, am Kopfende der Place Broglie wurde das Gebäude 1821 als Stadttheater erbaut. Heute ist es ein renommiertes Opernhaus und der Spielort der Opera national du Rhin. Als eines der führenden Opernhäuser in Europa bietet es ein vielfältiges Repertoire an Aufführungen, darunter Opern, Ballette und Konzerte. Das Opernhaus ist in einem wunderschönen Gebäude untergebracht und ist seit 1921 ein Monument historique.
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Wir überqueren die Brücke über die Ill und stehen vor dem Janusbrunnen. Das Aquädukt wurde zum 2000-Jahr-Stadtjubiläum 1998 von Toni Ungerer entworfen und nach dem Vorbild einer römischen Wasserleitung aus 5.000 Ziegeln fertiggestellt. Den 1,50 Meter hohen bronzenen Januskopf, Sinnbild der elsässischen Geschichte zwischen Frankreich und Deutschland, kreierte der Bildhauer Denis Roth. Das Denkmal mit dem doppelgesichtigen Januskopf im Brunnenbecken soll für die „Geburt der Zivilisation“ stehen.
Der Obelisk Leclerc steht auf dem Place Broglie in Straßburg. Das Denkmal erinnert an den Befreier von Straßburg gegen Ende des Zweiten Weltkriegs 1944. Der Obelisk wurde 1951 von dem Künstler Saupique geschaffen und erinnert an den General Leclerc, der Straßburg im November 1944 befreite. Marshall Jaques-Philippe Leclerc schwor im Eid die Waffen erst dann niederzulegen, wenn Frankreichs Fahnen wieder auf dem Straßburger Münster wehen. 2,5 Jahre später wurde Straßburg mit der Unterstützung von US-Truppen befreit.

Vor der Oper in Straßburg stellt eine künstlerische Interpretation eines Trojanischen Pferdes dar.
Dieses hölzerne Pferd wurde von dem Künstler Philippe Miesch geschaffen. Das Trojanische Pferd ist eines der bekanntesten Symbole antiker Myten, das List und Täuschung repräsentiert.
Nun gehen wir mit unserer Stadtführerin über den Straßburger Wochenmarkt. Der Place Broglie in Straßburg ist nicht nur ein historischer Ort, sondern auch der Schauplatz eines der lebendigsten Wochenmärkte der Stadt. An Markttagen verwandelt sich der Platz in ein buntes Treiben, das Einheimische und Touristen gleichermaßen anzieht. Im Mittelalter wurde der Platz als Festplatz und Pferdemarkt genutzt. Der Platz wurde als eine mit Linden gesäumte Promenade gestaltet, an dem Adelige ihre Privathäuser am Rande des Platzes bauen ließen. Das heutige Opernhaus schließt den Platz am oberen Ende ab.
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Wir starten unseren Bummel durch die malerische Altstadt. Im historischen Stadtzentrum Straßburgs, nicht weit vom Straßburger Münster entfernt, liegt der Carré d`Or, ein beliebtes Stadtviertel.
Es wird von vier der schönsten Straßen der Stadt repräsentiert: der Rue des Orfèvres, der Rue du Chaudron, der Rue du Sanglier und der Rue du Temple Neuf. Darin finden Sie verschiedene Delikatessengeschäfte, Restaurants, die regionale und internationale Spezialitäten auf höchstem Niveau anbieten und diverse Modegeschäfte, die alle auf ihre Weise an der Verschönerung des Handels- und historischen Stadtkerns mitwirken.
Einige von ihnen sind sogar schon seit mehreren Generationen dabei. Die Rue des Orfévres verfügt über mehrere bemerkenswerte Gebäude, darunter einige Goldschmiedehäuser aus dem achtzehnten Jahrhundert, denen es seinen Namen verdankt. In der Rue du Chauron befindet sich ein Weinstube-Restaurant, das zu den 3 besten von Straßburg gehört.
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Immer wieder entdecken wir kleine, verwinkelte Gassen mit liebevollen Dekorationen. Erstaunt sind wir über die vielen Wäscheleinen in den Gassen dieses Viertels, die vermutlich zur Atmosphäre des Viertels beitragen sollen.
 Aus einer der Straßen des Carré d`Or kommend, stehen wir vor dem Münster Unserer Lieben Frau zu Straßburg, kurz Straßburger Münster. Es ist ein römisch-katholischer Sakralbau und gehört zu den bedeutendsten Kirchengebäuden der europäischen Architekturgeschichte sowie zu den größten Sandsteinbauten der Welt.
Der Straßburger Münster ist in der ganzen Welt bekannt und feierte im Jahr 2015 sein 1000-jähriges Jubiläum. Mit seinem 142 Meter hohen Turm überragt das Münster in seinem Spitzenkleid aus rosafarbenem Sandstein die ganze elsässische Ebene.
Einfach beeindruckend ist das Meisterwerk gotischer Baukunst. Die Fassade des Straßburger Münster bietet eine reiche Figurenwelt, die dem aufmerksamen Betrachter unzählige Geschichten erzählt.
Die Hauptfassade mit den Portalstatuen sowie die Fensterrose mit 15 m Durchmesser sind überaus imposant und sehenswert.
Die Europäische Hauptstadt Straßburg ist eins der besonderen Highlights unserer Fluss-Kreuzfahrt auf dem Rhein. Über 20 Millionen Besucher lassen sich jährlich von ihrer Geschichte und Architektur dieser Stadt begeistern. Entsprechend hoch war auch der Andrang an der Kathedrale. Nur, wer viel Zeit und Geduld mitbringt, kommt zu einer Besichtigung im Inneren der Kathedrale.
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Unsere Gruppe teilte sich hier, einige wollten die Kathedrale von innen besichtigen und wir schließen uns einer weiteren Führung der Stadt an. Dafür versammeln wir uns vor dem Garten der Dombauhütte, der leider nicht frei zugängig ist. Die Straßburger Dombauhütte wurde 1281 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und ist nach wie vor zuständig für die Instandhaltung der Kathedrale.
Das Frauenhausmuseum ist das Museum der Bauhütte des Straßburger Münster. Hier befinden sich auch die Baupläne des Doms. Es ist auch allgemein das Museum der Stadt Straßburg. Ferner das Museum der Stadt für Kunst und Kunstgewerbe im rheinischen Raum vom Mittelalter bis 1681.
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Unser weiterer Rundgang führt uns über den Place des Tripiers. Es ist kein historischer Platz, sondern wurde erst Mitte des 20. Jahrhunderts angelegt. Der Name bezieht sich auf die Metzger, die früher traditionell auf diesem Platz ihre Waren verkauft haben.  Dieser kleine Platz liegt in einem mittelalterlichen Stadtteil, dessen Bedeutung für Wirtschaft und Handel auch heute noch besteht. Ein großes Fass und sieben Weinstöcke auf dem Platz weisen auf das Straßburger Weinbaugebiet, Couronne d’Or, und die im Elsass angebauten Rebsorten hin. Der Platz ist ein kleiner, gemütlicher Ort, fernab dem hektischen Treiben Straßburgs.
Die Bronzestatue auf dem Platz würdigt Kanzler Reimbold Liebenzeller, der die Straßburger Truppen am 8. März 1262 beim Sieg über den in der Stadt herrschenden Bischof Walter von Geroldseck bei Hausbergen anführte.
Die Niederlage des bischöflichen Heeres ermöglichte die Errichtung der freien Republik Straßburg.
Nun geht die Stadtführerin in Richtung Gerberviertel. Dafür überqueren wir die Pont-Saint-Thomas – Thomasbrücke. Sie ist eine eiserne Bogenbrücke, die im Stadtteil Finkwiller die Ill überquert. Das gusseiserne Bauwerk wurde 1841 errichtet. Sie ist eine der ältesten noch existierenden gusseisernen Brücken Frankreichs.
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Ganz in der Nähe spannt sich die steinerne Brücke Pont Saint Saint-Martin – Martinsbrücke mit ihren beiden Bögen aus Sandstein und dem einzigen Brückenpfeiler über die Ill. Sie wurde 1863 als Ersatz für eine alte Holzbrücke erbaut und hat einer Länge von 34 m und einer Breite von 8 m.
Mit dem Gerberviertel „Petite France“ sind wir nun im malerischsten und romantischsten Stadtteil von Straßburg angekommen. Dieser Viertel ist der Bekannteste von Straßburg. Das kleine Frankreich, so nennen viele dieses malerische Altstadtviertel. Früher arbeiteten hier die Gerber, Müller und Fischer am Ufer der Ill, die sich hier in fünf Arme aufspaltet.
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Fotogene Gassen mit schönen gut erhaltenen Fachwerkhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit ihren hohen Spitzdächern säumen die Ufer und sind die touristischen Attraktionen des Viertels. In den Sommermonaten sind die Häuser, Brückengeländer etc. üppig geschmückt mit Geranien und anderen leuchtenden Blütenpflanzen. Fasziniert bewundern wir die bunten Fassaden und die herrlichen Fachwerkhäuser, die sich im Wasser spiegeln. Wir bummeln zwischen Kanälen und Fachwerkhäusern und haben das Gefühl, in eine lebendige Postkarte geraten zu sein.
 Ein Bauwerk an den Ill-Kanälen des Straßburger Viertels La Petite France wurde ursprünglich als Mühle und dann als Stangeneisfabrik genutzt. Von 1897 bis 1990 beherbergten die Gebäude, auch Eishäuser genannt, eine künstliche Kälteanlage. Heute ist die ehemalige Eisfabrik Teil eines Fünf-Sterne Hotels.

Da die Ill sich in mehrere Kanäle verzweigt, wird sie auch an einigen Orten von charmanten Brücken überspannt. Unser Rundgang führt uns zur Pont du Faison – Fasanenbrücke. Von den Einheimischen auch Pont Tournant – Drehbrücke genannt. Im 14. Jahrhundert noch ganz aus Holz erbaut, ist sie heute eine bewegliche Stahl-Holz-Fußgängerbrücke. Wenn sie den Schiffen auf der Ill die Durchfahrt ermöglicht, müssen die Fußgänger warten.
Während unseres leider viel zu kurzen Rundgangs im Gerberviertel sind wir immer wieder fasziniert von den Häusern. Sie alle leuchten in strahlendem Weiß, sodass die unterschiedlichen Strukturen ihres Fachwerks besonders gut zur Geltung kommen. Unsere Reiseleiterin führt uns zu besonderen Plätzen, von wo wir einen herrlichen Blick auf den Fluss und auf ein außergewöhnliches Fachwerk-Ensemble sehen. Das wunderschöne Gerberhaus ist das Prunkstück an diesem Ort.
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Immer wieder tun sich herrliche Postkarten-Motive auf. Von einer Fußgängerbrücke schauen wir auf eine kleine Wehranlage, die charakteristisch für das Viertel Petite France ist. Sie ist Teil des Kanalsystems, in dem die Touristenboote geschleust werden.
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Beim gebuchten Ausflug muss man sich an die Gruppe halten, auch wenn einem der Ort besonders gut gefällt und man noch weitere Fotos machen möchte, geht es gnadenlos weiter.
Auf dem Weg zurück zu unserem Treffpunkt führt der Weg an der Musikschule St. Thomas vorbei. Sie befindet sich noch im historischen Viertel Petite France, im obersten Stockwerk der gleichnamigen Schulgruppe. Die Musikschule ist Teil des Netzwerks von 17 Musikschulen der Stadt Straßburg.

In der Nähe des Viertels Petite France steht die lutherische Thomaskirche – Eglise Saint Thomas. Sie ist kulturgeschichtlich und architektonisch eine der bedeutendsten in Straßburg. Diese im Elsass einmalige Hallenkirche feierte im Jahr 1996 ihren 800. Geburtstag. Das Gebäude ist nicht nur ein andächtiger Ort für Gottesdienste, sondern es werden auch interessante Kulturveranstaltungen darin abgehalten. Sie trägt den Spitznamen „Kathedrale des Protestantismus im Elsass“ zu Deutsch „das Münster der Protestanten“. Das Gebäude steht seit 1862 unter Denkmalschutz.
Die Bronzestatue des berühmten Arztes, Philosoph, protestantischer Theologe und Musiker sowie Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer steht seit 2021 auf dem St. Thomas Platz. Mit übereinandergeschlagenen Beinen sitzt er auf der kleinen Mauer eines Brunnens und sieht aus, als beobachte er, was auf dem Platz seines musikalischen Wirkens heute vor sich geht.
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Wir kommen nun zum Gutenbergplatz. Es ist ein zentraler Platz und liegt nur wenige Minuten vom Straßburger Münster entfernt. Er ist nach Johannes Gutenberg benannt, dem Erfinder des Buchdrucks, der einige Zeit in der Stadt lebte. Der Platz ist ein beliebter Ort für Touristen und Einheimische. Ihn schmückt nicht nur die Statur des Namensgebers, sondern auch mit ein historisches Karussell.
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 Zurück auf dem Domplatz, wo wir auf die restlichen Teilnehmer der Gruppe warten, schauen wir uns noch die umliegenden Gebäude an.
Der Domplatz ist von zahlreichen historischen Häusern umgeben, darunter die Fachwerkhäuser im Stil der Zeit, die die Atmosphäre des mittelalterlichen Straßburgs bewahren.
Ins Auge fällt uns ganz besonders ein Handelshaus von 1467. Dieses mittelalterliche Fachwerkgebäude ist ein architektonisches Meisterwerk und gilt als eines der ältesten und schönsten Gebäude Straßburg.
Heute beherbergt das Haus das Restaurant und Hotel "Maison Kammerzell“.
Im Inneren bietet das Restaurant eine traditionelle Küche, im Sommer befindet sich vor dem Gebäude eine Außenterrasse mit schönem Blick auf den Münsterplatz.
Auf dem Weg zurück zum Bus zeigt uns unsere Reiseleiterin das ehemalige Zollhaus. Es liegt direkt an der Ill und gehört mit seinen Dachgauben und Zinnengiebeln zu den markantesten Gebäuden Straßburgs. Das Haus wurde 1358 erbaut und war bis ins 18. Jahrhundert das Handelszentrum von Straßburg und Lagerhaus für die steuerpflichtigen Produkte. Durch die Bombenangriffe im II. Weltkrieg wurde das einstige Zollhaus schwer beschädigt und erst 1956 nach mittelalterlichen Plänen wieder aufgebaut.
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Derzeit beherbergt das Gebäude ein Restaurant und eine Markthalle. Das Restaurant verfügt über mehrere große Räume sowie eine Terrasse an der Ill. Mit der Einweihung des Ladengeschäfts „La Nouvelle Douane“ rückte das ehemalige Kaafhus im Jahr 2014 wieder näher an seine ursprünglichen Wurzeln heran. Hier präsentieren seither über ein Dutzend lokale Erzeuger ihr Warenangebot von frischem Obst, Gemüse und Fleisch über Milchprodukte, Honig oder Marmelade bis hin zu Hochprozentigem. Passend dazu erinnert das heutige „Fassaden-Aushängeschild“ an die historische Funktion des Zollhauses als Warenumschlagplatz.
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Wir stehen auf der Quai des Bateliers, einer kleinen grünen Oase, die vor kurzen zur Fußgängerzone wurde und sehen hinüber auf das historische Museum von Straßburg und die Kirchturmspitze des Münsters. Dieses, am Ufer der Ill gelegene historische Museum ist seit 1927 in der „Alten Metzig“, den ehemaligen Schlachthöfen aus dem 16. Jahrhundert untergebracht. Es widmet sich der örtlichen Stadt- und Regionalgeschichte.
 Auf der Place d´Austerlitz steht ein detailliertes Bronze-3D-Relief der gesamten Straßburger Altstadtinsel. Selb die einzelnen Häuser sind von dem deutschen Künstler Egbert Broeken erkennbar gemacht. Das Modell ist tastbar und für alle Zielgruppen konzipiert.
Der Bummel durch Straßburg ist so interessant, doch die tropischen Temperaturen, die bei 39 Grad C schon eher einer Sahara-Hitze gleichen, machen uns immer mehr zu schaffen und unsere Stadtführerin sucht für ihre Erklärungen zum Glück immer ein schattiges Plätzchen.
Der Weg zurück zum Bus führt uns durch eine kleine mit hohen Bäumen bewachsene Parkanlage. Hier wurde zu Ehren des französischen Generals Desaix ein Denkmal errichtet, der 1800 bei der Schlacht von Marengo fiel.
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Die letzten Kilometer zurück zum Schiff verbringen wir wieder im klimatisierten Bus. Unsere Reiseleiterin macht uns zum Schluss unseres Ausflugs noch auf den ersten Wohnturm der Welt mit positiver Energie aufmerksam, denn der fast 57 Meter hohe Wohnturm produziert mehr Energie, als er verbraucht. Der Komplex umfasst 63 Wohneinheiten und 809 qm Bürofläche.
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Die Bewohner können zudem die gesamte Wohnungstechnik, Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Jalousien und Strom per Software selbst steuern. Sie erfahren und kontrollieren direkt ihren individuellen Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten. Der beste Platz ist der Gemeinschaft vorbehalten, denn das oberste Geschoss auf 50 Metern Höhe ist als Bewohnerterrasse gestaltet.
 Zurück auf dem Schiff geht mir durch den Kopf, was die Amethyst 2 wohl für einen Energieverbrauch an diesen heißen Tagen hat, um das gesamte Schiff so angenehm kühl zu bekommen.
Nach einem entspannten Nachmittag auf dem Schiff überrascht uns die Crew heute mit einem Piratenabend. Alle die mit auf Kaperfahrt fahren wollen, finden sich heute Abend im Restaurant ein, ob in typischer Piratenkluft oder ganz legére.
Direkt am Eingang wurden wir vom Piratenkapitän empfangen. Auch das Restaurant hatte sich heute in eine Piratenkulisse verwandelt.
Eine ausgelassene und fröhliche Atmosphäre verbreitete die Crew und sorgte für gute Laune.
Auch der Tisch und das Abendmenü waren perfekt auf Piraten abgestimmt. Zum Abschluss gab es noch ein Erinnerungsfoto von unserer netten Tischgemeinschaft, mit der wir uns während der gesamten Fahrt sehr gut unterhalten haben.
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Wie auch in den Tagen zuvor genießen wir die angenehmen Abendstunden wieder an Deck. Um 21.30 Uhr hieß es Leinen los und die Amethyst 2 fährt heute Nacht in Richtung Karlsruhe.
Sehenswert war heute Abend die Staustufe Gambsheim. Sie liegt am Rheinkilometer 309. Mit 270 Meter Länge und 24 Meter Breite sowie einem durchschnittlichen Höhenunterschied von 10,65 Meter sind dies die größten Schleusen der französischen Binnengewässer.
Das Bauwerk besteht aus einem Wehr auf der deutschen Seite, zwei Schleusen und einem Wasserkraftwerk auf der französischen Seite und der querenden Straßenverbindung zwischen Frankreich und Deutschland. 2006 wurde zusätzlich auf der östlichen der zwei Inseln, zwischen denen das Kraftwerk liegt, eine Fischtreppe in Betrieb genommen. Die deutsch-französische-Grenze verläuft ebenfalls über diese Insel.
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