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Nijmegen und Rückfahrt nach Köln
Mit unserem letzten Stopp kommen wir unserer Heimat leider immer näher. Nijmegen liegt in unmittelbarer Nähe der Grenze zur deutschen Region Niederrhein. Als älteste Stadt der Niederlande wird das Bild dieser Universitätsstadt vor allem durch den Fluß „de Waal“ geprägt.
Die MS Amethyst 2 hat gegen 9.00 Uhr an der Waalkade festgemacht, so dass wir kurze Zeit später zu einem Stadtbummel aufbrechen.
Vom Anleger ist es nicht weit bis zur Hezelstraat, eine der ältesten Einkaufsstraßen der Niederlande. Wir bummeln sie entlang und stehen kurze Zeit später vor einer Skulptur von Oscar Goedhart. Sie gehört zu einer Kunstroute, die durch die Stadt führt. Die Skulptur ist ein abstraktes Werk, das auf einem gemauerten Sockel steht. Von hier führen Treppen hinauf zu Stevenskerk, die wir bei unserem letzten Besuch besichtigt haben.
Da Nijmegen die älteste Stadt der Niederlande ist es auch nicht verwunderlich, dass es viele historische Gebäude gibt. Das älteste Schulgebäude der Stadt ist die Lateinschule, die sich gegenüber der St. Stevenskerk befindet. Sie wurde 1544-1545 von Herman van Herengrave erbaut, der auch für den historischen Teil des Rathauses verantwortlich zeichnete.
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Die Lateinschule diente nicht nur der Bildung, sondern auch dem Feiern: Die Zünfte hielten dort ihre Versammlungen ab und es gab Feste und Gelage. Im Jahr 1842 wurde die Lateinschule dann in das Stedelijk Gymnasium umgewandelt. Seitdem hat das Gebäude noch verschiedene weitere Einrichtungen beherbergt. Seit seiner Restaurierung 1965 befindet sich hier ein Stadtentwicklungsbüro.
Wir gehen durch das St. Stefanstor, durch dessen breiten Durchgang die Kirchenbesucher direkt auf den Grote Markt gelangen. Er liegt im historischen Kern dieser niederländischen Stadt. Der ehemalige Große Markt ist heute Touristen-Attraktion mit dem schönen und prachtvollen Gebäude „De Waag“ aus dem Jahr 1612/13 und den vielen Gaststätten mit Außen-Gastronomie. In fast allen Städten die wir auf unserer Reise besucht haben, gab es das Waagegebäude.
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Viele Jahrhunderte lang waren die Kaufleute dazu verpflichtet ihre Handelsware wiegen zu lassen. Das Gewicht der Ware bestimmte die Höhe der Steuern, die sie an die lokalen Behörden zu entrichten hatten. Das große Gebäude beherbergte von Anfang an gleich mehrere Einrichtungen: Im östlichen Teil (rechts) waren die städtischen Wiegeeinrichtungen untergebracht, links hinter der großen Treppe war die Fleischhalle mit großen Toren, durch die Wagen und Karren hineinfahren konnten. Auf der ersten Etage residierte bis 1885 die militärische Hauptwache und später wurde in dem Gebäude das Polizeipräsidium untergebracht. Heute wird das prunkvolle Gebäude mit dem Stadtcafé und Restaurant „De Waag“ gastronomisch genutzt.
 Mitten im Stadtzentrum liegt auch das historische Rathaus der Stadt.
Haben wir das Rathaus ausführlich auf unserer letzten Tour beschrieben und fotografiert, hat uns heute der historische Torbogen, der Teil des Alten Rathauses ist, zu einem Foto animiert. Das Rathaus wurde zwischen 1554 und 1555 erbaut. Es beherbergt heute historische Kunstwerke.
Aufgrund der Vorbereitungen des Vierdaagsefeesten in der ganzen Stadt, die vom 12. bis 18. Juli 2025 stattfinden, allgemein bekannt als Sommerparty, zieht es uns heute Morgen lieber in den Valkhof Park, am Rande des Zentrums. Hier befindet sich die Barbarossa-Ruine.
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Barbarossa ließ 1155 auf dem Hunnenberg einen mächtigen Wohnturm errichten und die bestehende Festung verstärken. Zu dieser Zeit bekam der Valkhof auch seinen Namen, da Barbarossa auf der Burg Falken hielt. Heute stehen nur noch Reste der Barbarossa-Anlage. Es ist nicht ganz sicher, wovon die Barbarossa-Ruinen ein Überbleibsel sind. Die Ruine ist seit 1973 als Einzelobjekt als Rijksmonument eingestuft.
 Da es hier trotz Aufbauarbeiten etwas ruhiger ist, setzen wir unseren Weg fort und stehen vor der achteckigen Nikolauskapelle oder Valkhofkapelle, aus dem Jahr 1030.
Am Rande des Berges gelegen, thront die kleine Kapelle wie ein Wachturm über der Waal. Sie ist eine von ursprünglich zwei Kapellen der Nimweger Burg Valkhof und der älteste erhaltene Teil der Pfalzanlage von Nijmegen.

Haben wir im vorigen Jahr vor verschlossenen Türen gestanden, schließen wir uns heute einer Führung an und kommen so in das Innere der Kirche. 
Das achteckige Innere der Kapelle ist sehr schlicht gehalten, nur die Mitte ziert ein schmiedeeiserner Kronleuchter.
Neben der mystischen Dämmerung durch die Buntglasfenster lässt die kleine Kapelle noch heute die frühere Pracht erkennen. An einigen Stellen kann man noch Reste von Fresken aus dem Mittelalter erkennen.
Im Inneren der Kapelle gibt es viele Informationen über die Geschichte des Monuments und es ist ein maßstabsgetreues Modell des Valkhofes zu sehen.
Nun führt uns unser Weg zur Marikenstraat. Die Straße wurde zwischen 1998 und Mitte 2000 gebaut. Sie ist eine einzigartige Einkaufsstraße und besteht aus zwei Ebenen mit ungefähr 50 Geschäften sowie den Häusern darüber. Sehenswert sind die Fassaden der Häuser, die durch ihre unterschiedliche Backsteindekoration hervorstechen. Um auf die untere Ebene zu gelangen, kann man eine Rolltreppe und einen Aufzug benutzen.
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Die oberen Ebenen sind durch mehrere blumengeschmückte Brücken verbunden, was den Übergang von einer Seite zur anderen erleichtert. Die Marikenstraat bietet das ganze Jahr wechselnde Dekorationen, die die Einkaufspassage überspannen. Bei unserem Besuch hangen neben kleinen Wimpeln und der niederländischen Nationalflagge schöne Gladiolensträuße kopfüber, dass den Spaziergang durch diese Straße zu einem Highlight macht.
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Das beeindruckende Gebäude „Arsenaal 1824“ wurde zwischen 1820 und 1924 auf den Fundamenten eines alten Klosters errichtet und erhielt 1973 den Status eines Nationaldenkmals. Ursprünglich diente das Gebäude als Arsenal (eine militärische Einrichtung, die zur Lagerung, Wartung, Reparatur und Herstellung von Waffen und militärischer Ausrüstung dient) und erfüllte seit Beginn des 19. Jahrhunderts verschiedene Funktionen. Heute befindet sich in dem Gebäude auf beiden Seiten des neuen Tores ein Café und Restaurant mit 100 Sitzplätzen im Inneren sowie 79 auf der Terrasse. Die Kultureinrichtungen befanden sich im ersten und zweiten Stock des Gebäudes.
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Die Marienburgkapelle oberhalb des Arsenaals wurde um 1430 als Teil des Klosterkomplexes „der Schwestern vom gemeinsamen Leben“ errichtet. 1591 wurde die Ausübung der katholischen Religion verboten. Die Marienburgkapelle wurde in den darauf folgenden Jahrhunderten als Krankenhaus, Torflager, Theater, Baumwollspinnerei und vieles mehr genutzt. Seit 2000 ist die Kapelle Teil des vollständig erneuerten Mariënburg-Platzes und in ihr befindet sich heute „de Huis van de Nijmeegse Geschiedenis“ - das Haus der Geschichte.
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Haben wir in Deventer unzählige Regenschirme über den kleinen Gassen gesehen, stoßen wir hier auf „hängende Schuhe“. Es handelt sich dabei um Schuhpaare, die mit den Schnürsenkeln zusammengebunden sind und dann in der Art einer Bolo quer über die Straße gespannten Stahlseile oder ähnliches geworfen werden. Das Phänomen kommt ursprünglich aus den USA. Die „hängenden Schuh“ von Nijmegen sind auf jeden Fall eine kleine Sehenswürdigkeit und auch ein Fotomotiv für uns.
 Aufgrund der Aufbauarbeiten des „Vierdaagsefeesten“ vermeiden wir die zentralen Orte der Stadt und kommen so zum Quackmonument van Willem Bijlard auf dem Quackplein. Es ist eine Art-Déco-Obelisk, der 1926 errichtet wurde.
Der hohe Obelisk hat zu seinen Füßen vier Brunnen die aus Terazza, Grant und Bronzematerialien gebaut sind. Nach dem Tod des Stadtrats Adolf Quack im Jahr 1920 wurden Mittel bereitgestellt, um dieses Brunnendenkmal zum Gedenken an seine Zwillingsschwester Marie zu errichten.
Haben wir während unseres Stadtspaziergangs viele schöne historische Häuser gesehen, fällt uns nun ein Gebäude mit seinen blau-weißen Fliesen an der Fassade auf.
Es ist „de Nimbus“, ein 76 Meter hoher Wohnturm und der höchste in Nijmegen. Der Turm hat 23 Stockwerke, die seit März 2016 bewohnt sind.
In der Innenstadt von Nijmegen gibt es zwei große Grünanlagen, den Valkhof im Osten und den Kronenburgerpark im Westen. Die Einheimischen sind stolz auf diese wunderschöne hügelige Grünfläche, die im 19. Jahrhundert im englischen Landschaftsstil mit Teich und Wasserfall angelegt wurde.
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 Als Blickfang fällt uns sofort der imposante 30 m hohe Kronenburgerturm ins Auge. Der Turm und ein Stück Mauer sind Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtmauer von Nimwegen. Weil hier früher Schießpulver gelagert wurde, ist er auch unter dem Namen „Kruittoren – Pulverturm“ – bekannt. Der Verteidigungsturm wurde 1425-1426 als Teil des ersten Stadtwalls gebaut.

Der runde Turm besteht aus vier Stockwerken, von denen die beiden untersten ein Kuppelgewölbe aus Stein besitzen. Er wird gekrönt von einer 16-eckigen Spitze mit einer alten Holzkonstruktion. Heutzutage wird der Turm als Kunstatelier verwendet. In der unteren Etage befindet sich „Grootmoeders Keukenmuseum“ – Großmutters Küchenmuseum. Leider war auch der Park bei den Feierlichen des „Vierdaagsefeesten“ ein Veranstaltungsort und der Zugang zum Teich und dem Pulverturm abgesperrt.
Nach einer Pause auf eine Bank, mit Blick auf den Pulverturm, verlassen wir die „grüne Lunge“ von Nijmegen und spazieren über die Lange Hezelstraat mit ihren vielen kleinen Geschäften und den Körben von bunten Holztulpen zurück zur MS Amethyst 2 an der Waalkade.
Hier waren wir nicht mehr allein am Anleger und der Kapitän hatte mit dem neu angekommenen Schiff die Position getauscht, so dass wir kurz nach dem Mittagessen ungestört ablegen konnten. Ein letzter Blick zurück auf Nijmegen, die vom 12. bis 18. Juli 2025 eine Sommerparty feiert, die die größte frei zugängliche Veranstaltung in den Niederlanden ist.
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Nun geht es in einem Rutsch zurück nach Köln, doch bleibt uns noch ein entspannter Nachmittag auf dem Panoramadeck. Wir schauen ein letztes Mal hinauf zur St. Nikolaus Kapelle im Valkhof Park, die majestätisch am Bergsporn steht. Unter ihr liegen mehrere Ausflugsschiffe und auch verschiedene Buden sind für das große Stadtfest an der „Waal“ aufgebaut.
Ebenfalls über dem Fluss, an der Ostseite des Valkhofs, liegt der Wachturm „Belvedere“ aus der Mitte des 15. Jahrhundert, der ehemals ein Teil der Stadtmauer war. Heute ist in dem alten Wachturm ein Restaurant eingerichtet, in dem ein Kamin aus Eichenholz mit Seitenwänden aus Sandstein aus dem Jahr 1626 steht. Die Terrasse des Restaurants bietet einen schönen Blick über den Fluss „Waal“.
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Die Waalbrücke von Nijmegen ist ein bedeutendes historisches und kulturelles Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde 1931 bis 1936 erbaut und verbindet das Zentrum mit dem Stadtteil Lent am nördlichen Flussufer. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 604 Metern und ist in der Mitte 65 Meter hoch. Sie ist bekannt für ihre Stahlkonstruktion und spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte der Stadt, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs.

Am Nachmittag gehen wir zur Kaffeezeit in den Panoramasalon, den zum Abschied gab es Waffeln mit Früchten und Eis.
Haben wir auf unserer Reise nicht viel von der Kaffeezeit Gebrauch gemacht, schmecke es uns heute hervorragend.
Mit dem Vorsatz das alte Waffeleisen zu Hause mal wieder öfter zu benutzen, ging es wieder an Deck, wo die MS Amethyst 2 gerade an Tolkamer vorbeifährt.
Es ist ein Dorf in der Gemeinde Zevenaar in der niederländischen Provinz Gelderland. Es liegt direkt an der deutschen Grenze am Rhein am Übergang zum Bijlands-Kanal. Das Dorf wurde erstmals 1773 als „Tol“ erwähnt und bedeutet „Zollraum“.
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Bereits 1224 wurde eine Maut für den Rheinverkehr eingeführt, der bis 1868 Bestand hatte. Durch die Mauteinnahmen entwickelte sich das Dorf entlang des Flussufers und so wurde 1920 wurde ein Schiffskai eingerichtet, und 1930 wurde ein Hafen gebaut.
Bei Emmerich am Rhein unterfahren wir auch das Wahrzeichen der Stadt, die Rheinbrücke, auch liebevoll „Golden Gate des Niederrheins" genannt. Sie wurde 1965 dem Verkehr übergeben und ist mit 803 m die längste Hängebrücke Deutschlands. Die Pylonen sind 77 m hoch. Zwischen den Pylonen beträgt die Spannweite 500 m, das ist die größte Stützweite einer Brücke in Deutschland.
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Mit Emmerich am Rhein, eine Hansestadt am unteren Niederrhein im Nordwesten unseres Bundeslandes NRW, haben wir Deutschland wieder erreicht. Die Hansestadt ist beliebtes Ausflugsziel für Menschen von nah und fern. Als vor beinahe 800 Jahren eine kleine Ansiedelung am Niederrhein ihre Stadtrechte erhielt, ahnte wohl niemand, dass daraus einmal das „Embrica Decora“, das prächtige Emmerich werden würde. Der Handel brachte Wohlstand und Ansehen in die Grenzstadt. Das Stadtbild von Emmerich am Rhein wird vorwiegend geprägt durch die aus dem 11. Jahrhundert stammende katholische Kirche St. Martini. Sie ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude am Rhein.
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Links hinter der St. Martini Kirche sieht man noch die evgl. Christuskirche. Der schmucklose, kreuzförmige Ziegelbau wurde von 1690 bis 1715 auf dem zentralen Geistmarkt errichtet. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg am 7. Oktober 1944 wurde das Außengebäude bis 1958 in ursprünglicher Form wiederhergestellt. Auch diese Kirche ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude.
Auch eine dritte Kirche ragt aus dem Stadtbild von Emmerich heraus, es ist die im 15. Jahrhundert erbaute St. Aldegundis-Kirche. Bis 1944 hatte sie eine spitze Haube, die im Krieg zerstört und danach in moderner Form als Basaltkranz wieder aufgebaut wurde.
Der Grietherorter Altrhein umfließt die sogenannte Grietherorter Insel, die von Weichholz-Auwaldresten begrünt ist. Es ist ein naturnaher Auenkomplex auf der östlichen Rheinseite, in der Nähe von Rees. Das Gewässer wird relativ wenig befischt, doch von den örtlichen Anglern als Top-Angelrevier bewertet.
Direkt am Rhein liegt das Wunderland Kalkar. Es umfasst ein Tagungszentrum, Hotels, Restaurants und Unterhaltungseinrichtungen. Das vor über zwanzig Jahren als Kernkraftwerk gebaut, aber nie in Betrieb genommen wurde, ist heute ein Freizeitpark.
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Der Freizeitpark ist rund um den großen Kühlturm aufgebaut. Direkt am Wasser gelegen genießt man vom Riesenrad oder dem 58 Meter hohen Kettenkarussell einen weiten Blick auf die vielbefahrene Wasserstraße. Doch der Kühlturm beherbergt noch mehr Attraktionen, denn von außen geht es vor einem Bergpanorama die Kühlturmwand hinauf – natürlich bestens gesichert. Bei den über 30 Attraktionen in einer einzigartigen Kulisse ist für jeden ein spannendes Abenteuer dabei.
Die MS Amethyst 2 gleitet ruhig zwischen zwei Ufern und unterfährt bei Stromkilometer 838,65 die Rheinbrücke Rees-Kalkar. Sie überspannt als Teil der Bundesstraße B 67 den Niederrhein. Die Brücke wurde zwischen den Jahren 1965 und 1967 gebaut. Im Bereich des Flusses ist die Brücke eine zweihüftige Schrägseilbrücke. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 982,5 Meter.
Nun fährt unser Flussschiff wieder einmal an Rees vorbei. Unverwechselbar ist der Schriftzug „REES“ auf der Kaimauer sichtbar. Genau wie im vergangenen Jahr haben wir wieder einen schönen Blick auf diese Stadt, die wir bei unserer Fahrradtour 2018 besucht haben. Die Stadt Rees ist bekannt für ihre historische Altstadt. Ferner ist sie die älteste Stadt am unteren Niederrhein und staatlich anerkannter Ausflugsort sowie zertifizierte fahrrad- und fußgängerfreundliche Stadt.
Das markanteste Merkmal vom Wasser aus sind die beiden Türme der St. Mariä Himmelfahrt Kirche, eine katholische Stadtpfarrkirche.
Die rund 1000 Meter lange, wunderschöne Reeser Rheinpromenade gehört zu den größten touristischen Anziehungspunkten der Stadt und lädt entlang der rund 700 Jahre alten Stadtmauer mit Pegel-, Zoll- und Mühlenturm zum Flanieren ein. Zahlreiche Bänke laden hier zu einer Rast ein.
1470 wurde der Mühlenturm als Rundturm aus Backsteinen, mit einem Mauersockel aus Basaltsteinen errichtet. Der Mühlenturm erfüllte drei Aufgaben: In ihm war eine Lohmühle, die Gerbstoffe herstellte, untergebracht. Er diente der Verteidigung und konnte dazu mit kleinen Mauergeschützen bestückt werden. Bei schwerem Eisgang des Rheins stand er als Bollwerk gegen den Eisdruck. Zudem befindet sich oben auf dem Mühlenturm ein Horizontobservatorium, das nicht auf den Himmel ausgerichtet ist, sondern auf den Horizont. Beobachtet werden Auf- und Untergänge von Sonne und Mond sowie ausgewählte Sternbilder.
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Mit einem letzten Blick auf die kath. Pfarrkirche St. Petrus in Obermörmter, einem Ortsteil der Stadt Xanten, geht es zum Kapitänsabschied. Nach wunderschönen Tagen auf der MS Amethyst heißt es morgen in Köln auch für uns Abschied nehmen.

Doch erst einmal genießen wir das letzte Abendessen auf der MS Amethyst 2. Hatten wir in den letzten 14 Tagen täglich beim Mittag- und Abendessen eine Vielzahl an kulinarischen Erlebnissen, von reichhaltigen Buffets bis hin zu de
-Gänge-Gourmet-Menüs genießen wir heute zum letzten Mal den kulinarischen Höhepunkt des Tages sowie die feierliche Darbietung des Eis-Desserts in Form einer Eisparade.
Zurück auf unserer Kabine heißt es auch für uns Kofferpacken. Danach geht es noch einmal auf unseren kleinen privaten Balkon, der uns auf dieser Reise beeindruckende Ausblicke auf die malerischen Flusslandschaften ermöglicht hat und den wir so schnell nicht vergessen werden.
Charakteristisch für eine Stadt, die am Wasser liegt, sind deren Brückenbauwerke. Gleich zwei Brücken hintereinander unterfahren wir und zwar die A42 und die Haus-Knipp Eisenbahnbrücke führen zwischen Baerl und Beeckerwerth über den Rhein..
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Die Beeckerwerther Brücke, eine Straßenüberführung mit einer zweihüftigen Schrägseilbrücke über dem Rhein ist Teil der Bundesautobahn A 42, dem Emscher-Schnellweg. So bekam sie ihren zweiten Namen als Rheinbrücke Emscher-Schnellweg. Sie besteht aus jeweils drei Fahrbahnen für den Autoverkehr sowie einem Rad- und einem Fußweg. Die Schrägseilbrücke ist 1030 Meter lang und wurde in den Jahren 1985 bis 1990 errichtet.
Die alte Eisenbahnbrücke über den Rhein ist bekannt als „Haus-Knipp-Brücke“ -oder aber auch als ,,Hohenbudberger Brücke“. Die Brücke ist ein altes Wahrzeichen für die Rheinschifffahrt. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde diese Brücke am 5. März 1945 von zurückweichenden deutschen Truppen gesprengt und in den Folgetagen von der 9. US-Armee eingenommen.
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Mit Hilfe britischer Pioniere wurde die Brücke bereits ab Ende 1945 in alter Form mit ihrer charakteristischen Fachwerkbalkenkonstruktion wiederaufgebaut und am 26. Februar 1946 dem normalen Verkehr übergeben. Trotz ihres Alters ist die Haus-Knipp-Brücke weiterhin in Betrieb. Sie wurde mehrfach instand gesetzt und regelmäßig auf ihre Tragfähigkeit hin überprüft, denn sie ist bis heute ein zentrales Bindeglied im Schienennetz des Duisburger Hafens und der umliegenden Industriestandorte.
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Das Stahlwerk von Thyssenkrupp in Duisburg-Beeckerwerth ist der größte Stahlstandort Europas. Das Werksgelände von Thyssenkruppe prägt drei Stadtteile, darunter Beeckerwerth. Die Produktion umfasst Roheisenherstellung bis zum Endprodukt. Das Werk verfügt über Anlagen wie Hochöfen und eine industrielle Anlage zur Aufbereitung von feinkörnigen, eisenhaltigen Materialien wie Eisenerz, Koks und Flussmitteln für die Stahlherstellung. Nachdem die Sonne untergegangen ist, geht es auch für uns zurück in die Kabine.
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Am nächsten Morgen hatten die fleißigen Helfer der Crew die vor den Kabinentüren stehenden Koffer der Reisenden zu einem Sammelpunkt im Bereich der Rezeption gebracht. Auch unsere Koffer gehören heute dazu, denn schöne Urlaubstage so schnell, wie sie gekommen sind, sind sie auch schön wieder vorbei. Nach dem Anlegen am Kölner Ufer werden unsere Koffer von Bord gebracht und wir konnten sie direkt vor dem Schiff wieder in Empfang nehmen. Mit einem Shuttlebus fuhren wir wieder zurück zum Garagenhof, wo unser Auto sicher abgestellt war.
 Nun geht es wieder nach Hause. Seit der Freigabe des ersten Neubauteils der Leverkusener Rheinbrücke am 4. Febr. 2024 hat sich die Zahl der Staus auf dem Kölner Autobahnring zeitweise halbiert. Nach nur 4 Stunden Fahrzeit (ohne Staus) hat uns die Heimat wieder.

Nicht nur einen Koffer verschwitzter Wäsche nehmen wir mit nach Hause, sondern auch viele schöne Erinnerungen, die uns keiner nehmen kann. Wir zehren von den gemeinsamen Erlebnissen einer jeden Reise – weit über den Urlaub hinaus.
Rückblick: Auf der Rheinreise „Rheinromantik“ haben wir insgesamt 815 km zurückgelegt. Auf der Reise „Nordholland &Insel Texel waren es insgesamt 875 km. Ganz entspannt haben wir auf dieser Reise 1.690 km zurückgelegt und das Schiff brachte uns von Ort zu Ort, ohne Hotelwechsel, kombiniert mit Komfort, Vollpension und anderer Serviceleistungen.
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