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Kampen - 10. Juli 2025
Die Stadt Kampen war schon gestern, über den Fluss ankommend, für uns bemerkenswert. Die „Skyline“ von Kampen und die Stadtbrücke mit den goldenen Rädern bestimmen das Gesicht der Hansestadt. Heute Morgen wollen wir uns das Zentrum der Stadt ansehen, denn die Innenstadt ist eine der am besten erhaltenen Stadtkerne in den Niederlanden.
 Wir gehen entlang der IJsselkade und stehen vor der ehemaligen Synagoge in Kampen. Nach der Deportation fast aller jüdischen Einwohner während des Krieges wurde die jüdische Gemeinde 1947 aufgelöst.
An der Fassade befindet sich eine Marmorplatte mit den Namen der während des Zweiten Weltkriegs deportierten und ermordeten jüdischen Einwohner.
Das Gebäude an der IJsselkade Nr. 33 wird als „Beet Zikkaron“ (Haus der Erinnerung) genutzt und beherbergt sowohl Sonderausstellungen als auch eine Gedenkstätte für die während des Zweiten Weltkriegs deportierten jüdischen Einwohner aus Kampen.

Kampen hatte einst hundert Zigarrenfabriken. Die Tabakindustrie verschwand im 20 Jahrhundert langsam, denn die Zigarette wurde immer beliebter.
Einer ist aber immer noch aktiv: Die Zigarrenfabrik „de Olifant“ ist ein Überbleibsel aus dieser Zeit, die nach wie vor auf traditionelle Art und Weise Zigarren herstellen. Das alte Gebäude „de Olifant“ im Zentrum von Kampen ist die einzige Zigarrenfabrik der Stadt. Für eine lange Zeit war es nur ein Museum, doch in der Mitte der 1980er Jahren wurden die traditionellen Maschinen (die älteste aus dem Jahr 1888) von einem qualifizierten Team wieder benutzt und man begann mit der täglichen Produktion.
Seit 2009 wurden einige Modernisierungen vorgenommen und heute werden hier jede Woche immer noch 80.000 Zigarren hergestellt.
Wir bummeln durch die Quadestraat, sie bildet zusammen mit der Geerstraat die Haupteinkaufsstraße der Stadt. Fast jede nationale Einzelhandelskette hat hier eine Filiale. Der „Neue Turm“ ist ein Stadtturm und Glockenturm an der Quadestraat. Er wurde an der Stelle errichtet, an der einst die Kapelle des Heilig-Geist-Krankenhauses stand. Diese Kapelle brannte 1646 ab.
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Der freistehende Turm wurde in der Zeit von 1649 bis 1663 erbaut. Der Turm ragt mit einer Höhe von 65 Metern weit über die durchschnittliche Höhe der Häuser hinaus. Es ist daher Teil des antiken Stadtbildes von Kampen.
Im Turm hängen 48 Glocken, die man regelmäßig hört. Die schönsten Glockenspiele werden mehrmals pro Woche gespielt.
Der Sternjasmin, der die Tür eines Gebäudes an der Ecke Qudestraat – Gasthuisstraat umrankt, hat uns fasziniert.
Die Pflanze hat glänzende, dunkelgrüne, ovale Blätter. Die charakteristischen, strahlend weißen, sternförmigen Blüten erscheinen von Mai bis August und verströmen einen angenehmen Duft, den wir beim Vorbeigehen in die Nase bekamen.
In der Quadestratt 125 stehen wir vor gleich 3 wunderschönen, vermutlich in Handarbeit gefertigten Bronzeskulpturen mit dem Titel „zwei Schulmädchen auf einer Bank“, ein sitzendes „Mädchen auf einer Treppe mit Hund“ sowie ein „Geigenspieler“.
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Diese Bronze-Skulpturen sind ein wahrer Hingucker. Die Inschrift auf dem Schild verweist auf das Unternehmen „Van Zuylen Interior & Decoration“. Laut Internet ist dieses Geschäfts in Kampen und Umgebung ein Begriff, wenn es um aktuelle und luxuriöse Einrichtungstrends geht.
Bei unserer Erkundungstour kommen wir auch zum Stadthuis. Es befindet sich mitten in der historischen Innenstadt. Das Alte Rathaus von Kampen, auch "Oude Raadhuis" genannt, ist ein Gebäude aus dem 14. Jahrhundert. Die feinen Verzierungen an der Fassade sind sehr beeindruckend und lassen erahnen, wie vermögend diese Stadt einmal war. Es stammt ursprünglich aus der Zeit um 1350.
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Das neue Rathaus daneben wurde Ende des 16. Jahrhunderts errichtet. Dieser Rathaus-Komplex wurde bis 2001 als Rathaus genutzt. Im Mittelalter diente es viele Jahre lang als Gerichtsgebäude. Seit 2009 beherbergt es das Stedelijk Museum, das Ausstellungen zur Geschichte der Stadt zeigt. Ein großflächiges Fassadenporträt ziert eine Wand des „Neuen Rathaus“.
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Gegenüber dem Stadthuis steht das ehemalige Postkantoor – Hauptpostamt von Kampen. Das Gebäude wurde von dem Architekten C.H. Peters entworfen und im Jahr 1900 fertiggestellt. Heute ist es als Rijksmonument (Nationaldenkmal) geschützt.
 Die Skulptur „De Kamper Koe“ (die Kamper Kuh) des niederländischen Bildhauers Jits Bakker steht auf der Quadestraat. Diese Kuh bezieht sich auf eine Legende der Stadt, in der eine Kuh angeblich an einem Turm aufgehängt wurde, um das wuchernde Gras zu fressen. Die Skulptur wurde 1980 enthüllt und erinnert an diesen Schildbürgerstreich.

Neben dem Neuen Turm befindet sich die Bäckerei und Konditorei Banketbakkerij Smit. Die Bäckerei ist seit 1930 in Kampen bekannt. Sie ist spezialisiert auf handgemachte Köstlichkeiten wie Gebäck, Kuchen, Pralinen und frischen Brötchen. Das Gebäude der Bäckerei und Café ist aus dem Jahr 1900.
Unser Rundgang bringt uns nun auf dem Nieuwe Markt, einer von fünf zentralen Plätzen im Stadtzentrum. Der Platz mit dem restaurierten Musikpavillon soll ab September 2025 bis März 2026 zu einem lebendigen, grünen Treffpunkt mit schattenspendenden Bäumen und einem Springbrunnen, der gelegentlich Wasser nach oben sprüht, umgestaltet werden. Die Planung erfolgte unter breiter Beteiligung der Anwohnerschaft. Diese Umgestaltung ist m.E. auch dringend notwendig.
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Am Burgwall steht die Lutherse Kerk (Lutherische Kirche). Sie wurde nach einem Brand an gleicher Stelle wieder aufgebaut und am 13. Aug. 1843 eingeweiht. Sie hat eine verputzte Fassade mit Säulen, die einem griechischen Tempel ähneln sowie einen Spitzgiebel auf der gesamten Breite und eine Krönung in Form eines runden Kuppelturms mit einem großen Schwan. Diese Kirche wird von den Kampenern auch Zwaantjeskerk (Schwanenkirche) genannt.

Mit der Qud Gereformeerde Kerk (evgl.-lutherische Kirche) steht eine weitere Kirche auf dem Burgwal. Sie gehört einer konservativen protestantischen Kirchgemeinschaft.
Das Gebäude weist eine schlichte, funktionale Architektur auf, die typisch für Kirchenbauten ist, die nach der Reformation in den Niederlanden entstanden ist. Die Fassade ist aus Backstein und ein kleines, nadelförmiges Türmchen ziert den Giebel.

Nicht nur Kirchen stehen in der Burgwal, sondern mit der Hausnummer 98 auch das „Kleinste huisje von Kampen“. Das nur 1,4 Meter breite und 4,5 Meter Tiefe Haus stammt aus dem 17. Jahrhundert und war bis in die 1960 Jahre immer ein Wohnhaus. Nachdem das Gebäude zu verfallen drohte, wurde es von der Gemeinde gekauft. 
Heute ist es ein nationales Denkmal. Es präsentiert jetzt eine schöne Ausstellung über Großmutters Zeit. Die Inneneinrichtung ist komplett von den 1930er Jahren inspiriert.
Durchs Fenster kann man einen Blick in die kleine Wohnstube werfen. Dieses Haus zeigt, wie man auch kleinste Räume optimal nutzen kann.
Der Burgwal hat viele Sehenswürdigkeiten und so stehen wir nun vor dem „Huis van Muziek en Verdieping“ – Haus der Musik und Unterhaltung. Seit 1891 ist dies der Ort für einen gemütlichen Abend und bietet Tanz- und Theater bis hin zu Musik und Kabarett. Der Theatersaal kann für Filme, Aufführungen, Präsentationen und Workshops genutzt werden. Der große Saal ist das Schmuckstück des Theaters. Der Raum verfügt über eine moderne technische Ausstattung und bietet bis zu 470 Personen Platz.
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Die ehemalige Nutsspaarbank am Burgwal 41-43, entlang des ehemaligen Stadtkanals beherbergt heute das SNS Historisch Centrum /Frans-Walkate-Archiv. Es ist ein markantes Bauwerk, das zwischen 1928 und 1932 erbaut wurde und heute unter Denkmalschutz steht.
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Das Gebäude zeichnet sich durch ein eher schlichtes Äußeres, aber ein reich verziertes Inneres aus, insbesondere mit seiner reich dekorierten Eingangshalle und Bankhalle sowie mehrere schwere Tresore.
 In der Geerstraat 19 ist in einem unter Denkmalschutz stehendes Haus ist Kampens „Pink Shop“ untergebracht. Wer Farben liebt und ein einzigartiges Geschenk sucht, ist hier richtig. Die Fassade im Erdgeschoss ist durch eine leuchtend rosa Ladentür und ein passendes Vordach gekennzeichnet. Über dem Eingang findet sich ein kleiner mit Blumen geschmückter Balkon. Alles zusammen ein schöner Blickfang.

Auf der Boven Nieuwstratt 2 macht ein B & B mit einer ganz besonderen Art auf sich aufmerksam. Das Juttershoek ist ein Stadtgasthof, untergebracht in einem roten Bachsteinhaus. Ins Auge fallen die unteren mit Efeu umrankten, blumengeschmückten Fenster sowie der Rettungsring mit den Buchstaben B & B. Einladend wirkt die zwischen den beiden Fenstern platzierte Bank und die Auflage mit den gemütlichen Kissen.

Die Bovenkerk bzw. St. Nicolaaskerk auf dem Koornmarkt ist eine große aus dem 14./15. Jahrhundert stammende gotische Kreuzbasilika, deren Bau in mehreren Bauabschnitten stattfand. Sie ist dem hl. Nikolaus geweiht, weil dieser als Patron der Schiffsleute verehrt wird und auch von der Hanse, als ihr Patron gewählt wurde. Die imposante Bovenkerk hat einen Kirchturm, der die markanteste Erscheinung entlang der IJsselfront ist, wie wir bei unserer gestrigen Ankunft bereits sehen konnten.

Da das Kirchentor offen steht, treten wir ein. Die Kirche mit einem sehr hohen Hauptschiff hat zwei Seitenschiffe und einem großen Chor. Eines der bemerkenswerten Merkmale im Inneren ist ein Lettner (eine Abtrennung vom übrigen Kirchenraum) aus der Renaissance sowie eine beeindruckende Kanzel aus französischem Kalkstein. Vor der Kanzel befindet sich ein sechseckiges Taufbecken aus Blaustein aus dem 15. Jahrhundert. Ferner enthält sie eine bedeutende historische Orgel von Albertus Antonius Hinsz aus dem Jahr 1743, die bei Konzerten noch zu hören ist. Viele Einwohner von Kampen sind in der Bovenkerk begraben. Prominente Kampener Familien wurden in Familiengräbern beigesetzt. Diese Kirche ist ein registriertes Kulturdenkmal und hat 1.250 Sitzplatz.

Bei unserem Spaziergang am Koornmarkt sehen wir auch auf die Skulptur „der Schmied“ am Amboss von Klaas van der Berg, aus dem Jahre 2015.
1248 erhielt Kampen das Stadtrecht und entwickelte sich zu einer der mächtigsten Handelsstädte der Welt. Aus diesem Grund baute man im Jahr 1324 eine Stadtmauer und mehrere Stadttore zum Schutz. Seit dieser Zeit befinden sich drei schöne Stadttore im Stadtzentrum sowie Teile der Stadtmauer. Diese heißen Koornmarktspoort, Cellebroederpoort und Broederpoort und werden heute unter anderem für Kunstausstellungen und Hochzeiten genutzt.

Das Koornmarktspoort ist das älteste der drei Stadttore und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Dieses Tor ist wunderschön gelegen zwischen der IJssel und dem ältesten Teil von Kampen. Es erhielt im 15. Jahrhundert an der IJsselseite zwei gedrungene Türme an den äußeren Ecken. Das Tor wurde unter anderem für ein Gefängnis und als Stützpunkt für Soldaten genutzt. Heute ist es Teil des Stedelijk Museum Kampen. In der Pforte werden jährlich Ausstellungen von jungen und erfahrenen Künstlern organisiert. Eine kleine Halle befindet sich im zweiten Stock, hier findet man die originalen Giebelfiguren des alten Ratshauses, die zwischen 1360 und 1480 entstanden sind.

Vor dem Koornmarktspoort mit Blick auf die IJssel steht die Skulptur der „Laternenträger“.
Es ist ein Denkmal für die humorvollen und schelmischen Geschichten der Stadt, die als "Kamper Oyer" bekannt sind. Eine der bekanntesten Geschichten ist die von der Kamper Koe.

Mit der Skulptur „der Junge mit dem Fisch“ steht eine weitere Skulptur im Park des „De la Sobloniére-Kai“, am Ufer der IJssel. Das Originalwerk stammt von dem deutschen Bildhauer Wilhelm Wandschneider aus dem Jahr 1914. Die Statue an der IJssel ist eine Kopie und wurde von Dr. W.J. Kolff, Ehrenbürger der Stadt Kampen, im Jahr 1991 gestiftet.

Der Cellebroederspoort liegt am Parkgürtel, der grünen Lunge Kampens. Es wurde 1465 versetzt und erhielt im 17. Jahrhundert seine heutige Form. Er hat zwei große Türme mit einer Turmspitze, vielen Ornamenten und dem Stadtwappen.
Im Jahr 2016 übernahm Kamper Events die Nutzung des Cellebroederspoort. Die Eventagentur Kamper organisiert Gruppenaktivitäten im Denkmal und seit 2018 ein monatliches Pub-Quiz namens Kamper Poort Kwis.

Im Schatten des Cellebroederspoort steht eine Statue eines sitzenden Clowns. Es ist eine Figur aus dem neapolitanischen Volkstheater und hält eine Flöte in den Händen. Die Statue wurde 1956 von Andries Schaller geschaffen.

Das Broederpoort ist eines der drei verbleibenden Stadttore von Kampen. Dieses Tor befindet sich auf der Parkseite am Ende des Broederwegs.
Genau wie beim Cellebroederspoort gab es hier ursprünglich keine Stadtmauer, sondern eine Erdmauer.
1465 wurde der Broederpoort an den heutigen Standort verlegt. Früher stand es in der Nähe des Stadtkanals Burgel, durch die Stadterweiterung wurde die Position allerdings verändert und ist nun an der Parkgrenze.
Der Stadtpark, das grüne Herz von Kampen, ist im englischen Landschafsstil angelegt. Das Broeder- und Cellebroederspoort dienen als Parkeingänge. Es ist ein überraschend großer Park mit vielen alten und hohen Bäumen, Blumen und Sträuchern. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts ist dies der Spazierpark für die Bewohner von Kampen. Im Jahr 1830 wurde mit der Anlage eines Parks für alle Bürger von Kampen begonnen.
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Die ältesten Bäume stammen daher auch vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Verschiedene (Stadt)Architekten waren bei der Anlage des Parks involviert. Wir setzen uns auf eine der zahlreichen Bänke und lassen den Blick über das Wasser und die vielen Vögel schweifen. Ein Fischreiher steht lauernd an der Wasserkannte, ob er noch nicht gefrühstückt hat?
Wir bummeln durch die Gassen, bis wir die Buikenkerk vor uns sehen. Der Name lautet auf deutsch Außenkirche, denn sie wurde im 14. Jahrhundert im Stadtviertel Buitenhoek, das ursprünglich außerhalb der Stadtmauern lag, übernommen. Die Hallenkirche ist ein Backsteingebäude und wird von der römisch-katholischen Kirchengemeinde genutzt. Wegen Einsturzgefahr wurde die Kirche 1963 geschlossen. Die anschließenden umfangreichen Restaurierungsarbeiten wurden 1977 abgeschlossen.
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Unmittelbar nach Ostern 2010 wurde die Kirche erneut für Restaurierungsarbeiten geschlossen. Dank neuer Techniken konnten die Fundamente an einigen Stellen durch Pfähle verstärkt werden und so eine Setzung entgegengewirkt, die jahrhundertelang zu Rissen in Mauern und Gewölben führte. Auch in und um die Kirche wurden Anpassungen und Verbesserungen vorgenommen. Die erste Feier, bei der die Kirche wieder genutzt wurde, war am Ostersonntag 2011.
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Unser Weg führt uns immer wieder durch die verschiedensten kleinen charmanten, schmalen Gassen der Stadt, die von Backsteinhäusern gesäumt sind. Die Häuser haben teils weiße Fensterrahmen, die einen starken Kontrast zum roten Bachstein bilden. Der Fokus der Bewohner liegt auf den reichlich bepflanzten Eingangsbereichen. Pflanzen in Töpfen oder Kübeln darunter Nadelbäume und blühende Gewächse schmücken den gepflasterten Gehweg. Kletterpflanzen ranken am Mauerwerk oder an den Abflussrohren der Dachentwässerung entlang. Der Weg besteht aus kleinen, unregelmäßig verlegten Pflastersteinen, was den Gassen ein historisches und gemütliches Flair verleiht.
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Das Social Sofa an der IJsselkade, in der Nähe des Buitenhaven, fanden wir gerade zur rechten Zeit, um wieder einmal die müden Beine auszuruhen. Die Idee des Social Sofas stammt von der niederländischen Kabarettistin und Schauspielerin Karin Bruers aus Tilburg. Sie hatte die Idee, Betonbänke im Stil von Wohnzimmersofas zu gestalten, die mit Mosaik verziert werden, um den Menschen damit Begegnungsstätten im öffentlichen Raum zu schaffen und dadurch die soziale Vernetzung in der Nachbarschaft zu fördern. Das erste Social Sofa wurde 2005 in Tilburg aufgestellt, dem Geburtsort der Idee. Wir haben auf unseren Stadtbesichtigungen in den Niederlanden schon mehrere dieser wunderschönen Bänke gefunden.
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Der schöne alte Außenhafen von Kampen – Buitenhaven – zeigt einen malerischen Anblick, den wir mit der Kamera festhalten. Der „Nieuwe Buitenhaven“ und der „Old Quter Harbour“ liegen fußläufig zur Innenstadt von Kampen. Auf dem Gelände zwischen den Häfen befindet sich die „Koggewerf“, die Heimatbasis der Kamper Kogge. Das Schiff ist ein Nachbau einer mittelalterlichen Kogge aus dem Jahr 1340.
Langsam wird es Zeit, dass wir wieder zurück zum Schiff kommen, doch schauen wir noch in den Koldenhovensteeg hinein. Die Gasse wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut.
Beim Bummel durch die Altstadt haben wir schon mehrmals festgestellt, dass Bodenbewegungen ein Problem darstellen, weshalb die älteren Gebäude in ihrer Stabilität stark von ihren Nachbarn abhängig sind.
Sobald die Häuserreihe unterbrochen wird, wie hier bei der kleinen Gasse, geht die Stabilität verloren. Die Ziegelbögen in der Gasse verbinden die Gebäude auf beiden Seiten und sollten das Einstürzen der Mauern verhindern.
In dieser Stadt wird diese Art von Lösung häufig genutzt.
Pünktlich zum Mittagessen und Ablegen der DSC Amethyst 2 sind wir wieder an Bord und genießen den Nachmittag auf unserem Balkon, während wir flussaufwärts von Kampen nach Deventer fahren. Bei einem leckeren Becker Kaffee genießen wir die Landschaft.
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Die IJssel ist eine der schönsten Flüsse der Niederlande und wir sehen das grüne Ijsseltal aus nächster Nähe vom Wasser aus. Hier kann die Natur noch ihren freien Lauf nehmen. Dank des natürlichen Wechsels zwischen trockenen und feuchten, hohen und niedrigen Landschaftsteilen, ist hier eine einzigartige Flora und Fauna entstanden. Viele seltene Vogelarten fühlen sich hier heimisch.
Wir unterfahren die „Katerveer-II-Brücke“. Sie ist eine neuere Brücke über die IJssel bei Zwolle in den Niederlanden, die Teil der Autobahn A28 ist. Die Brücke wurde am 29. September 1970 für den Verkehr freigegeben. Sie ist auch als „Nieuwe IJsselbrug oder Katerveerbrug“ bekannt.
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Sie befindet sich einige hundert Meter nördlich der älteren „Qude IJsselbrug (Katerveer-I-Brücke). Die alte Brücke ist ein historisches Bauwerk, das vom ursprünglichen Fährdienst Katerveer abgeleitet ist. Diese Brücke von 1930 ist eine der ersten Brücken im National Road Plan von 1927 (ein nationaler Straßenplan). Die Brücke verfügt über eine zentrale Stahlbrücke und zwei Betonbrücken mit jeweils vier Bogenrippen.
 Das Leuchtfeuer von Overijssel ist ein 12,5 Meter hohes Kunstwerk.
Der Künstler Lolke van de Bij arbeitet von geometrischen Ausgangspunkten aus, doch seine Werke haben dennoch einen verspielten und offenen Charakter.
Diese Skulptur symbolisiert mit ihrer stehenden, welligen Säule das Wasser der vorbeiziehenden IJssel.
Das schöne Leuchtfeuer in der Overijssel-Landschaft am Rand des IJssel wurde 1991 installiert.
Um 17.30 Uhr liegt die Skyline von Deventer, mit der Lebuinus Kirche und der Wilhelmina Brücke vor uns. Deventer ist eine weitere Hansestadt an der IJssel, die durch ihre historische Altstadt und der Flusslandschaft geprägt ist.
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Der Ort bietet den Besuchern wieder einen fantastischen Einblick in die glorreiche Vergangenheit der niederländischen Hansestädte. Doch bevor wir wieder den uns noch völlig unbekannten Ort erkunden, genießen wir noch das 4-Gänge-Wahlmenü, welches von dem Küchenteam liebevoll zubereitet serviert wurde.
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