Stavanger 9.00 – 18.00 Uhr - Mittwoch, 03. August 2011
Stavanger, von wo aus im 19. Jahrhundert unzählige Norweger nach Nordamerika auswanderten, ist heute dank des Ölbooms direkt vor seiner Haustür eine der reichsten und schönsten Städte des Landes. Heute hatten wir wieder einen ganzen Tag Zeit, um diese schöne Stadt kennen zu lernen.
Unter dem Motto „Sieh, das gute liegt so nah“ hatten wir von unserem Balkon gleich einen Blick auf die hübschen alten, weiß getünchten Holzhäuser von Alt-Stavanger, denn die AIDAblu lag direkt im alten Hafen Vagen. Die alten Teile von Stavanger sind kein Museum, sondern von ihren Bewohnern ein heiß geliebtes Viertel in einer modernen Stadt. Die historischen Holzhäuser aus dem späten 17. und frühen 18. Jahrhundert sind vorbildlich erhalten oder restauriert worden.
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Über 170 von diesen meist weiß gestrichenen Gebäuden gibt es noch in der komplett unter Denkmalschutz stehenden Altstadt Gamle Stavenger (Alt-Stavanger) und sind eines der größten Sehenswürdigkeiten des Landes. Diese wunderschönen Häuser werden heute als Kunstgalerien, Studios oder Handwerksläden, aber auch als Wohnhäuser genutzt. Sie stehen an verwinkelten, kopfsteingepflasterten und stimmungsvoll mit historischen Gaslaternen beleuchteten Straßen und sind mit Blumen bepflanzten Gärten umgeben.  
Wir bummeln zwischen diesen alten Holzhäusern mit ihren hübsch verzierten Fenstern und Türen und fühlen uns wieder einmal in die Vergangenheit zurückversetzt.
Von der historischen Altstadt ist es nicht weit zur Domkirche oberhalb des Stadtsees Breiavatnet. Dieser Dom ist neben dem Nodarosdom in Trondheim das bedeutendste mittelalterliche Sakralbauwerk Norwegens. Sehenswert im Inneren sind eine reich geschnitzte barocke Kanzel aus dem Jahre 1658 und ein steinernes Taufbecken aus gotischer Zeit.
Wir gehen weiter zu dem kleinen See und setzen uns auf eine Bank, um den herrlichen Sonnenschein zu genießen und beobachten die Schwäne und das Füttern der Enten, die mit den Möwen einen stetigen Kampf ums Futter führen. Bei unserem weiteren Spaziergang um den See mit seinem Springbrunnen kommen wir an mehreren Restaurants in prächtig renovieren Häusern vorbei und stehen am Ende der Promenade vor einem Denkmal, das an die norwegischen Auswanderer erinnert.
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Die AIDAblu liegt heut so nah, dass wir beschließen zum Mittagessen aufs Schiff zurückzugehen. Wir sitzen auf dem Außendeck des Bella Donna-Restaurants und haben aufgrund der sommerlichen Temperaturen das Gefühl, in einem südlichen Hafen vor Anker zu liegen und nicht in Norwegen.
Frisch gestärkt geht es kurze Zeit später schon wieder von Bord, denn Stavanger hat noch einiges, was wir uns ansehen wollen. Direkt am alten Hafen Vagen läuft die Nedre Strandgate entlang, in der sich einst das rege Geschäftsleben der Stadt abspielte. Heute sind es die Touristen, die es sich in den unzähligen Lokalen gemütlich machen. Wir gehen am Hafen entlang, vorbei am Auswandererzentrum, einem leuchtend weiß gestrichenen alten Haus, in dem sich das Stavanger Seefahrtsmuseum befindet, den Fischhallen und stehen vor eine Reihe von alten, hölzernen Speichergebäuden und Kaufmannshäusern.
Wir gehen weiter am Wasser entlang und stellen fest, Stavanger ist eine Stadt der Kontraste. Große Bürogebäude im typischen Design aus Glas und Beton, in dem ein Dutzend Ölgesellschaften residieren, stehen entlang der Bucht. Außergewöhnlich ist auch das Ölmuseum am Kai Kjerringholmen, an dem wir vorbeikommen.
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In diesem supermodernen, an eine Bohrplattform erinnernden Komplex erfährt man alles über die Entstehung von Gas und Erdöl. Bei einem Bummel durch Stavanger darf auch die Innenstadt nicht fehlen. Hier gibt es große Einkaufscenter sowie ein Netz von Fußgängerzonen und in diesen charmanten Gassen findet man die kleinen, besonderen Lädchen. Nachdem wir durch das Gassengewirr geschlendert sind, wollten wir uns noch einen Überblick über das Zentrum verschaffen.  
Wir kletterten auf den Valbergtarnet, einem 26 m hohen Turm, der eigens für den städtischen Nachtwächter als Brandwachturm, zwischen 1850-1953, erbaut wurde. Ein kleines Museum im Turm erinnert an die Zeit der Nachtwächter. Von hier oben hat man einen schönen Blick auf die Stadt, dem alten Hafen Vagen und der dort liegenden AIDAblu und das historische Viertel. Mit Sonnenschein, um die 30 Grad warm und windstill ziehen wir um 18.00 Uhr langsam aus dem Hafen von Stavanger.
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Man glaubt es kam, dass wir wirklich aus einem Norwegischen Hafen auslaufen und selbst Kapitän Hoppert meinte, heute hatten wir südliche Verhältnisse. Nachdem wir den ganzen Tag unterwegs waren, ging es am Abend wieder ins Theatrium, denn hier ist immer etwas los. Gab es doch heute Abend die eigens für AIDAblu konzipierte Show „Aprés la Pluie“. In dieser Tanzshow wird die Beziehung der Menschen zu Naturphänomenen wie Regen, Blitz, Donner und Wind dargestellt. Es war ein beeindruckendes Tanzspektakel am Abend und ein wunderschönen Tag in Stavanger, was will man mehr.
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