Alesund 8.00 – 13.00 Uhr - Dienstag, 02. 08. 2011
Wieder einmal hieß es früh aufstehen, denn die AIDAblu lag schon ab 8.00 Uhr vor dem Alesund Cruise Terminal. Gleich aus zwei Richtungen erwartet die Stadt heute Morgen seine Gäste. Am Anleger auf der anderen Seite der Insel liegt z.Z. ein Postschiff der Hurtigrute und auf Reede „Mein Schiff“ von TUI-Crouses. 
Es war gerade 8.30 Uhr als wir entlang des Busbahnhofes ins Zentrum gingen. Sämtliche Geschäfte öffneten gerade ihre Türen und luden zum Schoppen ein. Hier war die erste Entscheidung fällig: Wollten wir wieder einmal die Aussicht vom Hausberg Aksla genießen oder lieber die Stadt weiter aus der Froschperspektive betrachten? Wir entschieden uns für etwas Frühsport am Morgen und folgten dem Treppenstieg, der im Stadtpark von Alesund seinen Anfang nimmt.
Genau 418 schweißtreibende Stufen sind es bis zum Aussichtspunkt Kniven, der auf dem 189 m hohen Hausberg Aksla liegt. Es ist zwar etwas mühsam, doch genießt man hier oben ein wahres Postkartenpanorama, das Alesund neben seinen schönen Häusern weltberühmt gemacht hat. Unser Blick gleitet über Alesunds Stadtkern, der auf den drei Inseln Hessa, Aspoy und Aksla liegt, die mit Brücken untereinander und mit dem Festland verbunden sind, hinweg zu den vorgelagerten Inseln bis hin zu den Alpen von Sunnmore.
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Diesen einzigartigen Blick haben wir zwar 1998 schon einmal gehabt und das sogar in der Abendsonne, aber die Anstrengung hat sich auch heute wieder einmal gelohnt. Nachdem wir die Stufen wieder heruntergeklettert sind, sehen wir uns noch etwas im Stadtpark um, denn hier befindet sich neben dem Denkmal des Wikingers Hrolf Ganger auch einen Gedenkstein für Kaiser Wilhelm II, zum Dank für die Hilfe beim Wiederaufbau der Stadt nach dem Brand 1904. 
Wieder im Stadtkern zurück ist der Rundgang auf eigene Faust kein Problem. Viele hübsche Jugendstilfassaden sind zu entdecken, die schönsten entlang des kleinen innerstädtischen Wasserarmes Brosund, in der Fußgängerzone Kongensgate und in der Apoteker- und Kirkegata.
Das heutige Stadtbild entstand nach dem Stadtbrand von 1904, in dem mehr als 10.000 Menschen obdachlos wurden und über 1.000 Häuser in der Innenstadt komplett niederbrannten. Nur 3 Jahre dauerte der Wiederaufbau. Es entstand eine Jugendstilstadt, deren Häuser Türmchen, Spitzen und Ornamente tragen und Alesund zu einer der schönsten Städte Norwegens machten. Alesund zählt zu den wichtigsten Fischereihäfen der Westküste, aufgrund seines Tiefseefischfangs und der Verarbeitung von Hering und Kabeljau. Davon zeugt auch das Stadtwappen, das ein Fischerboot und ein Frachtschiff unter vollen Segeln zeigt. Vom Apotekertorget hat man einen schönen Blick auf die zahlreichen Fischkutter. Auf dem kleinen Platz hinter der Brücke hat man den Fischerfrauen, die für den Verkauf sorgten, ein Denkmal gesetzt, natürlich mit Blick auf die Boote.
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Gleich gegenüber, in der Apotekergata 16, befindet sich in einem der schönsten Jugendstilbauten die ehemalige Apotheke und das Jugendstilzentrum. Es vermittelt einen lehrreichen Einblick in den Ablauf des Stadtbrandes und die Geschichte des Wiederaufbaus. Angeschlossen ist das charmante Apotheker Cafe. Da wir noch Zeit hatten, haben wir noch einen Abstecher durch die Owregata zur Kirche von Alesund gemacht. In diesem Viertel, insbesondere in der Kirkegata, überstand eine Reihe von Holzhäusern den Brand von 1904. Leider heißt es bereits um 12.30 Uhr alle Mann an Bord.
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Uns zog es wieder auf Deck 12. Hier genossen wir das Auslaufen des Schiffes mit dem Tagesdrink „Arielle – erfrischend wie ein Bad im Meer“. Oftmals hörten wir neben uns „Mama, Papa – wohin fahren wir jetzt?“ Auch wir gingen dieser Frage nach und hörten uns am Nachmittag einen Vortrag der nächsten Reiseziele mit den verbundenen Ausflügen an. Am Abend stehen wir im Markt Restaurant vor den Auslagen fremder Früchtchen. Wie war das Leben doch einfach, als man die Lust an leckerem Obst mit Apfel, Erdbeere und Co. aus dem heimischen Garten stillte. Auf der AIDAblu werden, lt. AIDA-TV - regelmäßig 52 verschiedene Obstsorten angeboten. Feinschmecker schwärmen von diesen lukullischen Freuden.
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