Vilshofen
Nach einer schönen, aber sehr heißen Woche in Südtirol geht es heute der Heimat ein Stück näher. Doch bevor wir auf die Autobahn auffahren, müssen wir zunächst an einer Barriere halten, die sich nur öffnet, wenn wir einem Automaten einen Mautcoupon entnommen haben. Danach sollte es zügig über die italienische und österreichische Autobahn nach Deutschland gehen. Doch wir hatten die Ferien in Bayern nicht berücksichtigt und unsere Fahrt begann auf einer überfüllten Autobahn, unzähligen Baustellen und langen Schlangen an der Mautstelle der italienischen Autobahn.
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Danach folgte eine überfüllte Tankstelle, in der wir die Vignette für die österreichische Autobahn kaufen mussten, denn die Vignettenpflicht gilt für alle Kraftfahrzeuge bis 3,5 t. Auch bei der Fahrt über den Brenner, dem niedrigsten und am besten zu überwindenden Alpenpass, mussten wir uns nochmals in eine lange Schlange einreihen, da das Befahren der Brennerautobahn zzügl. der Vignettenpflicht nochmals mautgebührenpflichtig ist. Eigentlich sollte man ja glauben das man heute viel schneller und bequemer reist, als einst Goethe, doch viel schneller waren wir heute nicht, dafür war unsere Fahrt sicherlich um einiges teurer.
Erst hinter Innsbruck konnten wir zügiger fahren. Doch bei unserer Fahrt durch Rosenheim erwischte uns ein Stromausfall, durch den sämtliche Verkehrsampeln ausfielen und das gesamte Stadtgebiet lahmlegte. So kamen wir erst am späten Nachmittag in Vilshofen, der kleinen Dreiflüssestadt, an.
Es ist die größte Stadt im Landkreis Passau und liegt sehr schön an der Donau, auf einer spitzen Landzunge zwischen Donau und Vils, am Rand des Bayrischen Waldes und nur 20 km flussaufwärts von Passau.
Über der Stadt thront der imposante Klosterbau der Benediktinerabtei Schweiklberg.
Durch den Torbogen des Stadtturms fahren wir in die Altstadt. Früher residierte hier der Türmermeister, der für die Feuerbeobachtung zuständig war. Heute befinden sich im Turm das Kunstmuseum und die Stadtgalerie.
Auf dem Stadtplatz, der „guten Stube“ Vilshofens, haben wir in Gasthof Wolferstetterbräu bereits von unterwegs ein Zimmern für uns angebucht. Im bayrischen Stiel eingerichtet mit einem nagelneuen Bad ausgestattet, ist es für uns die letzte Übernachtung in diesem Urlaub.
Der historische 275 m lange Stadtplatz, der seit gut 200 Jahren im Wesentlichen unverändert ist, mit dem Wahrzeichen der Stadt, dem Stadtturm sowie der mittelalterlichen Stadtpfarrkirche St. Johannes und die kleinen, schön restaurierten Gassen der Altstadt, z. B. die Donaugasse, wurden gleich nach unserer Ankunft bei einem Rundgang erkundet. Eng und gemütlich, mit vielen Architekturdenkmälern ist die über 1200-jährige Altstadt. Der Ritter-Tuschl-Brunnen am Rathaus erinnert an den großen Wohltäter Heinrich Tuschl und die neue geschaffene Groll-Skulptur an den in der Donaustadt gebürtigen Braumeister Joseph Groll, der 1842 in Pilsen das Pils erfunden hat.
Die schöne neu angelegte Uferpromenade an der Donau lud uns am Abend nach dem Essen jeweils zu einem entspannten Spaziergang ein, zumal die Abendsonne alles in goldenes Licht tauchte.
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Die Donaupromenade wurde 2002 zusammen mit der neuen Donaubrücke angelegt. Sie bietet, geschmückt von bunten Blumenbeeten und einigen hübschen Skulpturen, so z. B. dem „Zeitsprung“ eine schöne Spaziermöglichkeit entlang des Flusses. Zwei neu angelegte Schiffsanleger sind speziell für Kreuzfahrtschiffe erstellt worden, von denen z. Z. jedoch keines hier vor Anker geht. Dieser Anleger ist m. E. mit Promenade und Altstadt bedeutend ansprechender als der Anleger Passau/Lindau, an dem die MS Flamenco von Nicko Tours vor Anker lag, mit der auch wir Ende August auf Donaufahrt gehen.
Während unseres viertägigen Aufenthalts genießen wir in Vilshofen jeden Abend die letzten Sonnenstrahlen auf der Promenade. Sie verzauberten die Donau in ein funkelndes Wasserbett. Ein Sonnenuntergang ist immer wieder ein faszinierender Moment, wenn die Lichtstrahlen die Wasserfläche gekonnt in Szene setzen und für uns immer wieder ein unvergessliches Urlaubserlebnis.
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