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L a g o T r a s i m e n o
Wir besuchen die Orte
Castiglione del Lago, Die Steinstelen von Tuoro sul Trasimeno und Passignano sul Trasimeno
Castiglione del Lago
Nach einem wunderschönen Tag am Pool und auf unserer Terrasse lockte uns am kommenden Morgen das kleine Umbrien, abseits der üblichen Reiserouten. Ein Blick auf die Landkarte zeigt uns, dass es bis zum Lago Trasimeno, der von einem Kranz grüner, mit Olivenhainen bedeckten Hügeln umgeben ist, gar nicht so weit ist. 
Mit seiner Ausdehnung von 126 qkm ist er der drittgrößte See Italiens. Der nur 6 m tiefe, gleichmäßig runde Trasimenische See, der keinen natürlichen Abfluss hat, wird nur von kleinen Bächen gespeist, die in den heißen Sommermonaten oft austrocknen.
Der See ist zwar kein Badeparadies für passionierte Schwimmer, denn das Ufer fällt meist sehr flach ab, aber mit seinen drei Inselchen, die sich als dunkle Tupfer aus der hellen Wasserfläche hervorheben, ein beliebtes Reiseziel ausländischer Touristen.
Schon Prinz Trasimeno, Sohn von König Tirreno, war von dieser Landschaft am See fasziniert. Nach seinem tragischen Tod in diesem See wurde der See Trasimeno genannt. Ziele für eine Rundfahrt im toskanisch-umbrischen Grenzgebiet sind die malerischen Dörfer und die silbergrünen Hügel rund um den See. Auch hier stehen die Städte oft wie Steingebirge erhöht über dem Tal auf Hügelkuppen. Jedes das am See gelegene Dörfchen ist anders als das andere, doch eines haben sie fast alle gemeinsam, atemberaubende Ausblicke.
Wir beginnen unsere Tour in dem von uns am nächstgelegenen Ort Castiglione del Lago, am Westufer des Sees.
Das historische Zentrum liegt auf einem in die Wasserfläche hineinragenden Kalksteinfelsen, der früher vom Festland getrennt und die vierte Insel des Lago Trasimeno war. Durch das Absinken des Wasserspiegels über Jahrhunderte entstand eine Landverbindung zum Ufer. Das schöne Städtchen ist mit seinen ca. 15.000 Einwohnern schon der größte Ort am See.
In diesem Ort wurde 1247 die „Heilige Margarita“ geboren, eine mutige Frau von unvergleichbarer innerer Kraft, die zur wahren spirituellen Tochter des „Heiligen Franziskus“ wurde.
Vor den Toren der Altstadt hat man einen schönen Blick auf die Neustadt mit ihrer schnurgeraden Straße bis hier herauf.
Da dieser Ortteil vollständig von Mauern umgeben ist, betreten wir die Altstadt durch das Eingangstor Porto Senese, eines der 3 Stadttore.
Die Häuser der Altstadt reihen sich an drei parallel verlaufende Straßen.
Die Via Vittorio Emanuele ist die Hauptstraße, die den kleinen Ort durchzieht.
Hier reihen sich Feinkostgeschäfte, Andenkenläden und Bars aneinander.
Gleich hinter der Porta Senese steht die Kuppelkirche Santa Maria Maddalena. Wir gehen die Hauptstraße entlang die an der Piazza Gramsci endet. Hier steht der großzügige Stadtpalast der damaligen Herrscherfamilie della Corgna. Dieser Palast ist 1500 auf dem bestehenden Kern eines alten Jagdschlosses errichtet und später ausgebaut und erweitert worden.
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Ein schmaler Gang verbindet den Palazzo mit der Rocco del Leone, der Löwenburg. Diese mittelalterliche Festung ließ der Stauferkaiser Friedrich II. 1247 als Teil seines Verteidigungssystems erbauen, was später zum heutigen Ortsnamen Castiglione führte. Die Burg zählte zu den größten Europas und galt als uneinnehmbar. Es ist eine beeindruckende fünfeckige zinnenbekrönte Festung aus dem Mittelalter und einer der besten Beispiele der Militärarchitektur der Region.
Im Burggarten finden im Sommer Theateraufführungen und Konzerte statt.
Wir verlassen die Altstadt durch das Porta Perugina für einen Blick auf den Befestigungsring. Dieses Tor wurde bei der Erweiterung der Stadtmauer 1325 mit eingebaut.
Im Stadtbild des Ortes spielt die Zahl 3 eine besondere Rolle. Es gibt drei Straßen, drei Kirchen und drei Stadttore. Das Porta Fiorentina, das dritte Stadttor, dient heute nur zur Ausfahrt der Fahrzeuge. Auch die zwei parallel laufenden engen Gassen laden uns zu einer Erkundungstour ein. Sie sind jedoch reines Wohngebiet. Dafür können wir aber wunderschön bemalte Briefkästen bewundern.
So kommen wir zurück auf die Piazza Mazzini. Hier befinden sich das Rathaus mit dem alten Torre del Poppolo, einige Geschäfte, die typische Erzeugnisse der Umgebung anbieten und ein Restaurant und mehrere Cafes. Auf diesem belebten Mittelpunkt des Ortes mit seinem schönen Brunnen machen wir einen Stopp für einen frisch gepressten Orangensaft. Entspannt lassen wir uns den kühlen Saft schmecken, nachdem wir uns die Sehenswürdigkeiten zu Gemüte geführt haben und bevor wir unsere Rundfahrt um den See fortsetzen.
Die Steinstelen von Tuoro sul Trasimeno
 Die Weiterfahrt von Castiglione geht immer parallel am Seeufer entlang und führt uns durch flaches, landwirtschaftlich intensiv genutztes Land, bis wir Tuoro sul Trasimeno erreichen.
Der Ort besteht aus zwei Teilen: Der eigentlichen Stadt an den flach abfallenden Hügeln und der am Seeufer entstandenen Feriensiedlung Punta Navaccia.
Diese neue Feriensiedlung liegt am Seeufer mit Badestrand, Restaurants, Bars, Campingareal mit Disco und einem kleinen Hafen.
Im Sommer soll laut Reiseführer großer Rummel herrschen, bei uns wirkte alles sehr ausgestorben.
An dieser Stelle tobte jedoch in der Antike eine der berühmtesten Schlachten. Es war die Morgendämmerung des 24. Juni 217 v. Chr. als die Truppen des Karthagers „Hannibal“ das römische Heer in einer erbitterten Schlacht besiegte.
Hannibal wählte die Ebene von Tuoro als idealen Ort für den Hinterhalt gegen die römischen Truppen. In nur drei Stunden fand hier eine der blutigsten Schlachten statt, bekannt als „Die Schlacht des Trasimeno“, die 25.000 Römern das Leben kostete.
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Am Seeufer liegt auch das Ausstellungsgelände Campo del Sole – Sonnenfeld - in dem 28 große Skulpturen italienischer und internationaler Künstler aus den Jahren 1985 bis 1989 stehen, die an die Hannibal-Schlacht erinnern sollen.
Die Künstler haben den Ort als Meditation konzipiert und sollen die menschliche Sehnsucht nach einem Dialog mit dem Himmel ausdrücken. Die aus Sandstein erstellten Skulpturen wechseln zwischen heiter und rätselhaft. Einige Werke erinnern an antike Grabstelen, andere wirken wie moderne Fantasie oder wie wild zusammengewürfelte Bausteine.
Passignano sul Trasimeno
Der ehemalige Fischerort Passignano lebt heute vorwiegend vom Tourismus und hat sich zu einem angenehmen kleinen Badeort entwickelt. Vom höchsten Punkt der Stadt blickt die Ruine Rocco, eine ehemalige Festungsanlage, die einst bis zum Seeufer reichte, auf den Ort und den See mit seinen drei Inseln.
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Wir stellen unser Auto direkt unterhalb der Ruine am See ab und schlendern über die gepflegte Strandpromenade, die uns mit ihren kleinen Geschäften und Bars zum Flanieren einlädt. Wir gehen über die Piazza Garibaldi und betrachten die von einem Keramikladen bis auf dem Platz ausgestellten wunderschönen Teller, Schüsseln und Krüge. 
Eine Seitenstraße führt uns auf die zentrale Piazza mit dem Rathaus.
Auf einem begrünten Beet finden wir eine kleine Hinweistafel, die uns auf die 1111 km entfernte Partnerstadt Eltville am Rhein aufmerksam macht.
Unser Reiseführer empfiehlt uns einen Spaziergang über die steilen Treppen in die verwinkelte Altstadt bis zur mittelalterlichen Rocco.
Es ist ein kleines Dorf, das um die Mauer einer alten Burg herum aufgebaut worden ist.
Wir klettern die engen Gassen hinauf bis zur Rocco und sehen auf diesem Weg auf einige wunderschöne private blumengeschmückte Terrassen.
Es sind noch Teile der Schutzmauern, der dreieckige Turm und Reste der Burg erhalten, deren Räume als Dokumentationszentrum und für Konzerte und Theateraufführungen genutzt werden.
Von hier oben haben wir einen atemberaubenden Blick über die Dächer der Stadt, dem See bis zur Insel Isola Maggiore, zu der man vom Schiffsanleger im Zentrum übersetzen kann. Sie ist die einzige bewohnte Insel im See und hat bis heute das charakteristische Aussehen eines Fischerdorfes des fünfzehnten Jahrhunderts erhalten.
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Diese Seebrücke, an der das ganze Jahr Rundfahrtschiffe anlegen, wurde 2011 eröffnet und ist aus afrikanischem Holz gebaut, welches keine Pflege benötigt. Passignano ist Heimathafen der Seeflotte für die Verbindung zwischen den Inseln und den touristischen Zentren am Ufer des Sees.
Bevor es wieder zurück nach Montepulciano geht, bestellen wir uns in einem Gartenrestaurant am Wasser einem kleinen Imbiss und genießen die Abenddämmerung am See.
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