Cicitavecchia (Rom)-/ Italien - Montag, 25. Juni 2012
Rom ist eigentlich nicht direkt vom Meer aus zu erreichen. Deshalb legt die AIDAbella heute in Civitaveccia an, einem Vorort von Rom, das ist immerhin noch 70 km vom Zentrum Roms entfernt. Um nicht lange suchen zu müssen, wie wir am schnellsten nach Rom kommen, haben wir bei AIDA nur die Busfahrt, mit Ausstieg im historischen Zentrum gebucht. Für uns war das historische Zentrum auf einen relativ kleinen Raum – Forum Romanum und Kolosseum – begrenzt. Wie geschockt waren wir, dass der Ausstieg in der Nähe der Piazza del Popolo sein sollte. Lt. Auskunft der Reisebegleiterin bedeutete das für uns bis zum historischen Zentrum 1 Stunde Fußweg. Die vielen Sehenswürdigkeiten des christlichen Roms, Petersdom und Petersplatz sowie die schönsten Brunnen und Plätze haben wir bereits ausführlich bei unseren vorherigen Aufenthalten kennen gelernt. In diesem Jahr wollten wir auf den Spuren des antiken Roms wandeln und hatten auch nur entsprechendes Informationsmaterial bei.
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Vom Busparkplatz brachte uns unsere Reiseleiterin noch bis zur Piazza del Popolo. Er ist einer der berühmtesten Plätze Roms und seit der Antike der Platz, an dem der Besucher Rom betrat, wenn er von Norden in die Stadt reiste. Anscheinend hatte sich unser Reiseveranstalter an diesen antiken Startplatz erinnert. 
Durch das Tor „Porta del Popolo“ betreten wir diesen riesigen Platz, von dem drei wichtige Hauptstraßen abgehen, die auch als „Dreizack“ bekannt sind.
Unser Blick fällt auf den in der Mitte der Piazza stehenden Löwenbrunnen und dem Obelisk „Flaminio“. Er ist der mit 23,90 m der zweitgrößte Obelisk in Rom.
Umsäumt wir der Platz von mehreren Kirchen und weiteren zwei Brunnen. Sie sind wunderschön gestaltet und stellen einmal die Göttin Roma mit den Flüssen Tiber und Aniene dar und der zweite Brunnen Neptun und den griechischen Gott des Meeres.
Bei der Besichtigung dieses sehenswerten Platzes ist in uns die Idee gereift, mit dem Taxi bis in antike Rom zu fahren. Rings um den Platz standen genügend Taxen, die nur auf Fahrgäste warteten. Nach nur 10 Minuten Fahrtzeit, jedoch um 8,00 € ärmer, standen wir auf der Piazza Venezia, unserem eigentlich erhofften Ausstieg. Schon in der Zeit der Römischen Republik war der Platz ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ist es auch noch heute.
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Vor uns liegt das bombastische weiße Denkmal für Viktor Emanuell II. Dieses Bauwerk, mit seinen zahlreich zierenden Bildhauereien, hat uns schon bei unserem ersten Rombesuch 1979 fasziniert. Es wurde zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens des italienischen Königreiches erbaut und dominiert seit 1885 auf dieser Piazza. Ferner wird es als Altar des Vaterlandes betrachtet, weil es den Leichnam eines „Unbekannten Soldaten“ des I. Weltkrieges birgt. Die „Ewige Flamme“ wird von zwei Soldaten bewacht. 
Heute haben wir mehr Zeit mitgebracht und klettern die große Freitreppe hinauf. In der Mitte thront das berühmte Standbild des Kaisers Mark Aurel. Kühn blickt der Kaiser hoch zu Ross auf die Piazza Venezia. Die Statuen über der Säulenhalle stellen die Regionen Italiens dar. Die beiden Viergespanne auf dem Denkmal sind Darstellungen der Freiheit und der Einigkeit.
Im Inneren der Konstruktion sind Bibliothek, Archiv und ein Museum untergebracht. Wir machen einen Rundgang durch das Museum und bestaunen antike römische Skulpturen und Gemälde.
Weiter erkunden wir den kleinsten der sieben Hügel mit der gotischen Kirche Santa Maria in Aracoeli, mehrere Paläste, z.B. der Palazzo Senatorio, Sitz der römischen Regierung. Hinter dem Senatorenpalast haben wir einen herrlichen weit reichenden Panoramablick. Vor uns liegen das moderne, das mittelalterliche und das antike Rom.
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Wir sehen die Kaiserforen, die im antiken Rom eine Erweiterung des Forum Romanum waren, jedoch größer und represäntativer, sowie das antike Forum Romanum, unser nächster Ziel. Wir gehen auf der Via dei Fori Imperiali, die das antike Rom durchquert, zum Haupteingang des Forum Romanum.
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Von der Straße bekommt man schon einen kleinen Überblick von dem in einer Senke liegenden Forum. Wir haben Glück, heute Morgen hat sich noch keine lange Schlange an der Kasse gebildet und wir kommen zügig zu den wichtigsten Ausgrabungsstätten des antiken Roms. Über tausend Jahre war dieses Gebiet das Zentrum Roms und des römischen Reiches. Heute sind lediglich Tempelruinen übrig. Genau wie das Kolosseum wurde es als Steinbruch benutzt. Wir gehen mit 2 Plänen durch das Forum Romanum. Die eine Karte erklärt uns die einzelnen Ruinen und Triumpfbögen und eine zweite zeigt uns die Rekonstruktion dieses Forums.
 Doch nicht für alle Bauwerke benötigen wir die Rekonstruktion, denn einige Monumente sind noch gut erhalten, dass man sich beim Betrachten schon ein Bild machen kann.
So stehen wir vor dem großen Septimius-Serverus-Bogen, deren drei Bögen fast vollständig erhalten geblieben sind. Von der links daneben stehenden Rostra (Rednerbühne), ist wiederum nur noch eine Plattform zu sehen. So werfen wir wieder einen Blick auf die Rekonstruktion. Vom Saturnus-Tempel, von dem heute nur noch ein paar Säulen stehen, lesen wir in unserem Reiseführer, dass hier früher die Staatskasse untergebracht war.
Wir wandern einige Zeit durch diese Senke, denn um an diese Ausgrabungen zu kommen, musste erst eine 15 m hohe Schuttschicht abgetragen werden. Bei schwülheißem Wetter mit weit über 30 Grad wurde die Besichtigung des „antiken Rom´s“ zu einer beschwerlichen Pilgertour. 
Die Sonne brennt hier erbarmungslos und in dünnen Rinnsalen sucht sich der Schweiß seinen Weg. Doch für eine Pause laden genug Felsbrocken ein und man kann gleichzeitig seinen Blick schweifen lassen und sich die öffentlichen Gebäude oder die vielen Tempel, die für das religiöse Leben in der damaligen Zeit zeugen, vorstellen.
So blicken wir auf die Reste des kreisrunden Vestatempels, der als Aufbewahrungsort des heiligen Herdfeuers diente. Dieses heilige Feuer war das Symbol des unauslöschlichen Lebens. Diese Säulen vermitteln uns nur schwach die Großartigkeit und Pracht des Gebäudes.
Der Tempel des Romulus war damals zwischen zwei weiteren Tempeln errichtet. Der Ziegelrundbau mit der Kuppel ist bis heute gut erhalten und das antike Bronzetor soll noch immer funktionieren. Drei schöne Säulen erinnern hingegen nur noch an den Kastor- und Pollux-Tempel.
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Wir gehen die frühere Via Sacra endlang, die beim Titusbogen endet. Ein üppig blühender Oleander, zusammen mit diesem gut erhalten Bogen, ergeben ein schönes Fotomotiv. Dieser Bogen wurde zu Ehren des Kaisers Titus errichtet und erinnert an die Eroberung Jerusalems.
Vom Palatinischen Hügel haben wir bereits einen wunderschönen Blick auf das vor uns liegende Kolosseum und dem Konstantinsbogen, welches als weiteres auf unserer Besucherliste steht. Dieser dreitorige Triumpfbogen wurde zu Ehren des Kaiser Konstantin errichtet und im Jahre 315, zu seinem 10. Regierungsjahr, eingeweiht. Vor dem Kolosseum, der Haupttouristenattraktion, treffen wir vor den Kassenschaltern auf eine unsagbare Schlange. Wie gut das unsere Einrittskarte auch für das Kolosseum Gültigkeit hatte. Dieses markante Ruine ist zum Symbol des antiken Roms geworden und wohl das bekannteste Denkmal der „Ewigen Stadt“. Die eigentliche Bezeichnung ist „Amphitheater der Flavi“.
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Das teilweise zerstörte Kolosseum ist noch auf 4 Stockwerken zu besichtigen. Die ersten drei Etagen bestehen aus klassischen Säulen der Antike und getrennten Arkaden. Die vierte Etage besitzt ein Mauerwerk mit Fensteröffnungen. Im Innenraum wurden Wagenrennen abgehalten, Jagd auf wilde Tiere gemacht und die Gladiatoren kämpften um ihr Leben. In den Stufenreihen konnten nach heutigen Berechnungen ca. 50.000 Zuschauer Platz finden und sich diese bevorzugten Belustigungen ansehen. Bei Ausgrabungen entdeckte man Aufzüge und Gänge unter dem Innenraum, durch die wilde Tiere in die Arena getrieben wurden. Mit etwas Fantasie kann man sich dieses gewaltige Spektakel vorstellen. Im Innenraum steht ein Kreuz, welches an die hier getöteten christlichen Märtyrer erinnert.
Nach dieser Zeitreise 2000 Jahre zurück gönnen wir uns in eines der vielen Straßencafes eine Auszeit. Zurück geht es wieder mit dem Taxi, doch nur bis zur Piazza di Spagna, einem der bekanntesten Orte Roms.
 Hier befindet sich nämlich die große „Spanische Treppe“. Sie wurde auf den wild bewachsenen Abhang vor der Kirche Santa Trinitá die Monti gebaut, der zur Piazza di Spagna hinabführt. Die Treppe ist im weitläufigen italienischen Stil gebaut und mit Lilien und Adler verziert. Mehrere Terrassen unterbrechen den Aufstieg auf den 138 Stufen bis zur Kirche. Laut Fotos steht im Frühling die ganze Treppe voller Blumen, gesehen haben wir es leider noch nie. Bei unseren Besuchen war sie leider nur voll Touristen.
Vor der Treppe befindet sich die berühmte „Fontana della Barcaccia“. Hier soll nach einer Tiberüberschwemmung ein Kahn zurückgeblieben sein, der den Künstler inspirierte, diesen Brunnen in Kahnform anzulegen. Direkt neben der spanischen Treppe steht die Säule der Unbefleckten, die 1854 im Auftrag vom Papst Pius IX errichtet wurde. An der Piazza di Spagna beginnen die bekanntesten und elegantesten Straßen.
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Wir gehen durch die Via Condotti mit den luxuriösen Geschäften wie z.B. Gucci sowie dem berühmten Café Greco und durch weitere kleine Straßen bis zum Tiber. Unter schattigen Alleen, den Tiber tief unter uns, wie in einem Kanal gebettet, gehen wir zurück zur Piazza del Popolo. Zum Schluss genießen wir das „Dolce Vita“ in einem der Straßencafes an der Piazza bis zur Rückfahrt. Wir fuhren durch die Straße der Konziliation in Richtung St. Peters-Platz. In der Mitte des Platzes, mit seinem wunderschönen Säulengang, steht der ägyptische Obelisk mit einem Kreuz. Ferner haben wir noch einen Blick auf die St. Peters Basilika bevor es zur AIDAbella zurückgeht.
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Ein interessantes Abendprogramm wurde nach dem Essen noch geboten. Um 21.45 Uhr forderte das Entertainment-Team das Bar-Team auf Deck 12 heraus. Wer mixt die besten Cocktails? Uns schmeckte die eine wie auch die andere neu kreierte Mischung sehr gut. Danach startete die „Latin Baila“ Poolparty sowie eine großartige Lasershow. Zum Schluss sahen wir uns noch eine leidenschaftliche und energiegeladene Show des AIDAbella Show-Ensemble an. Wir ließen uns unter dem funkelnden Sternenhimmel mitreißen und tanzten in die Nacht. |