Kloster Santa Catarina del Sassa, Isola Bella und Stresa - 04.06.09
Für den heutigen Tag hatten wir ein umfangreiches Programm geplant. Wir wollten noch einmal die Isola Bella besichtigen, die wir noch als wunderbare und einmalige Insel in Erinnerung hatten. Nach einem diesmal sehr kurzen Frühstück ging es schon vor 8.00 Uhr entlang des Ostufers, vorbei an Luino, Lavena zum südlich von Reno gelegenen Kloster Santa Caterina del Sassa.
Zu diesem Kloster gehörte ein großer kostenloser Parkplatz und wir konnten den Wagen dort ungehindert für den ganzen Tag abstellen. Da sich das Kloster nur wenige Meter über dem Wasserspiegel an eine steile Felswand schmiegt, hieß es erst einmal einige hundert Stufen an der Felswand hinunter zu dem versteckten Komplex und dann noch tiefer zur Anlegestelle.
Die Besichtigung des Klosters hoben wir uns für den Nachmittag auf, jetzt erst einmal fuhren wir mit dem ersten Boot nach Stresa und von dort weiter zur Isola Bella, denn am Morgen ist die „Schöne Insel“ und meistbesuchte der drei Borromäischen Inseln noch nicht so überlaufen, hofften wir.
Das ursprünglich felsige Eiland erhielt die Form eines vor Anker liegenden Schiffs. Das westliche Ende der Insel ragt wie ein schmaler Bug in den See, der darauf erbaute Palazzo Borromeo wirkt von der Ferne wie der gewaltige Schiffsaufbau und die Gartenterrassen am anderen Ende der Insel verkörpern das hohe Heck des Schiffs.
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Einen ersten Gesamteindruck von der nur 320 Meter langen und 180 Meter breiten Insel bekamen wir schon vom Boot aus, da es einen Teil der Insel umfuhr um zum Anleger zu gelangen. Unser erster Weg führte uns in den riesigen Barockpalast mit seinen zahlreichen Sälen und Wandelhallen mit wertvollen Möbeln, Gemälden und Gobelins. Im Untergeschoß gibt es sechs künstliche Grotten aus Kiesel, Tuff und Marmor, die dem Meeresgott Neptun geweiht sind. Von diesen Grotten führt auch der einzige Weg in den Garten, für den wir uns eigentlich viel mehr interessierten.
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Fasziniert waren wir auch wieder von dem italienischen Garten aus dem siebzehnten Jahrhundert, der in zehn Trassen stufenförmig übereinander angelegt ist, in dem seltene und exotische Pflanzen wachsen. Die einzelnen Beete zieren Statuen und Brunnen. An der Spitze prunken ein reich verzierter Steinbau mit Plastiken aus der Mythologie, darunter das Einhorn, das Wappentier der Borromäer. Im gesamten Garten wächst und blüht es in allen Farben, ob Seereisen auf dem Teich oder Stauden und Kletterrosen, Lilien, Malven, bunte Blumenstauden, Zitrusbäume, Oleander, Eiben, Zypressen sowie Orangen und nicht zu vergessen die hübsch geschnittenen Hecken. Wasserbecken mit Springbrunnen lockern die dekorativen Beete auf. Dazwischen stolzieren weiße Pfauen, die im Frühjahr – ungeachtet der vielen Besucher – stolz ihr Rad schlagen.
Auf dieser Insel fühlten wir uns für einige Stunden in eine Märchenwelt versetzt. Vom Garten der Liebe hat man einen herrlichen Blick auf den See und hinüber nach Stresa, wohin uns das Schiff, als der Massentourismus die Insel in Beschlag nahm, wieder zurück brachte.
Auf der Seepromenade machten wir in alle Ruhe unsere Mittagspause und beobachteten dass rege Treiben im Hafen, von wo aus Fähren und kleine Boote zu den Borromäischen Inseln abfahren. Gut gestärkt ging es dann zu einem Bummel über die mit Palmen und Blumen bepflanzte gepflegte Uferpromenade, dem touristischen Zentrum, die zum Großteil als gediegener Park eingerichtet ist.
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Große luxuriöse Hotelpaläste säumen das Ufer, in denen eine Übernachtung fast soviel kostet wie unser kompletter Aufenthalt am Lago Maggiore. Dafür bieten sie aber auch einen wunderschönen Blick auf den Lago Maggiore und den Borromeischen Inseln. Genau den gleichen Panoramblick genossen wir von einer der zahlreichen Parkbänke entlang der Promenade.
Abseits der pompösen Promenade ist Stresa weitaus bescheidener geblieben. In der Altstadt wirkt alles schlicht und bodenständig. Das verkehrsberuhigte Zentrum von Stresa mit seiner Fußgängerzone und den vielen kleinen Plätzen mit zahlreichen Straßencafes, mit Blick auf tolle Häuserfassaden, bietet neben den üblichen Touristenshops auch einige kleine Lädchen zum Stöbern. Kein Wunder, dass der Ort am westlichen Ufer des Lago Maggiore schon Ende des 18. Jahrhunderts zu einem der beliebtesten Bade- und Erholungsorte Europas wurde und auch heute noch ist.
Am späten Nachmittag nahmen wir Abschied von Stresa und fuhren mit dem Schiff wieder zurück zum Kloster Santa Caterina del Sasso. Vom Schiff aus ist der Blick auf den in den Felsen eingehauenen Komplex des Klosters besonders beeindruckend, den es wurde wie viele ehemalige Eremitenstätten an einer unzugänglichen Stelle an einem sehr steilen Berghang erbaut. Erst vom Schiff aus kann man die Schönheit dieses Bauwerkes richtig wahrnehmen. Das Kloster besteht aus zwei Teilen, der Kirche und dem Klostergebäude und ihr Ursprung reicht bereits bis ins Mittelalter zurück. Einige Stufen hoch über dem Anleger erreicht man die Räume des ehemaligen Klosters, in dessen Saal noch schöne Freskenreste erhalten sind. Weiter führte uns der Weg in einen Innenhof, der sich wie alle offenen und geschlossenen Räume des Klosters zum See hin öffnet, vorbei an eine alte Traubenpresse, wo die Mönche früher ihren Trauben verarbeiteten. Weiter folgten wir einem parallel zur See erbauten Bogengang. Von hier hatte man den vielfach abgebildeten Blick zum Kirchenkloster und dem Glockenturm, der über dem Felsabsturz zum See errichtet wurde. Wir warfen noch einen Blick in die Kirche, über deren Vorderteil sich noch die Mönchszellen des ältesten Klosterbaus befinden und dann ging es entlang der Felsen über steile Wendeltreppen wieder zurück zu unserem am Morgen geparkten Auto. Ein schöner, aber anstrengender Tag, ging damit zu Ende.
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