15. + 16. April - Strandspaziergang und zweite Fahrradtour nach Palma de Mallorca
Freitag, 15. April 2011
Leider ist heute die Zeit für unseren Mietwagen schon wieder abgelaufen. Pünktlich um 10.00 Uhr wurde der Wagen wieder von unserer Autovermietung übernommen. Mit fast 1.000 km hat er uns zu quirligen Urlaubsorten, beschauliche Fischerhäfen und durch eine wunderbare Bergwelt gefahren und haben an steilen Felsküsten gestanden, mit Blick auf verträumte Buchten.
Wir fuhren mit ihm durch eine weite Hügellandschaft zu zauberhaften Orten im Inselinneren, die das andere Mallorca verkörpern und wo sich kaum hörbar die Räder der Windmühlen drehten. Kleine Straßen führten uns vorbei an weißen Fincas, inmitten von Obst-, Mandel- und Olivenkulturen, die durch lange Trockenmauern eingegrenzt sind und mehrmals haben wir uns gefragt, wie lange haben die Einheimischen wohl gebraucht, um all diese Steinmauern von Hand aufzuschichten. Wir haben den Charme Mallorcas abseits der Touristenhochburgen und des üppigen Nachtlebens kennen und lieben gelernt und wunderschöne Tage verlebt.
Da es in der Sonne heute wieder um 25 Grad ist, genießen wir einen Bummel, direkt am Strand entlang, auf der Plaja de Palma, in Richtung S´Arenal. Strandbar an Strandbar oder auch Balneario genannt, reiht sich entlang des Weges. Wenn es auf der Plaja de Palma ein Zentrum gibt, so liegt es bei Balneario 7.
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Dort sind das Touristenbüro und die Polizeistation sowie ein kleiner Park mit einem Spielplatz und eine Kirche. Die bekannte Bierstraße liegt ganz in der Nähe. Wir gehen bis zum Jachthafen von S´Arenal und überqueren die Mündung des Torre des Jueus, ein nicht ständig wasserführender Sturzbach, der hier ins Mittelmeer führt. Unterwegs begegnet uns mehrmals der kleine Touristen-Minizug, der müde Urlauber die 6 km entlang des Strandes kutschiert. S´Arenal ist ein vom Massentourismus, rund um Balneario O und 1, geprägter, nicht besonders schöner Ort. Ganz besonders viel uns hier der sehr unsaubere und ungepflegte Strand auf. Bei unserem Bummel auf der breiten Promenade haben wir leider die vielen schönen Bänke, die wir von Teneriffa kennen, vermisst. Will man eine Pause einlegen, muss man sich entweder in ein Straßencafe begeben oder mit der Mauerbrüstung entlang des Strandes vorlieb nehmen.
Samstag, 16. April 2011
Die Frühlingsluft machte nochmals Lust, aufs Rad zu steigen. Radfahren ist wohl der populärste Sport in Mallorca. An jeder Ecke findet sich ein Verleih, wo man kostengünstig sehr gute Fahrräder oder auch Mountainbikes ausleihen kann. Mit Fahrradfahren bringt man Sport und Abwechslung in seinen Urlaubstag. Wir befahren heute noch einmal den wunderschönen Radweg bis Palma Stadt. Er ist nicht anstrengend und führt immer am Meer entlang. Zwischendurch kann man auf den Bänken entlang des Weges immer wieder eine kleine Pause einlegen und den Blick auf Meer schweifen lassen.
Heute haben wir auch einen Abstecher in die Altstadt von Palma geplant. Dass auch die Innenstadt mittlerweile einen gut ausgebauten Radweg hat, merkten wir, als wir quer durch die Stadt immer dem Radweg folgend, auf die Placa d´Espanya kamen. Dieser Platz ist der belebteste Verkehrsknotenpunkt der Stadt. Hier kreuzen die meisten Buslinien und Touristen suchen Rat beim Informationskiosk.
Auch die Bahnhöfe der beiden Eisenbahnlinien Palma-Soller und Palma-Inca befinden sich hier.
Auf der Placa befindet sich auch das Denkmal für König Jaume I. von Aragon. Der Eroberer hat im Jahre 1229 Mallorca von den Mauren befreit. Hier stellten wir unsere Räder ab und machten uns zu Fuß auf, die vielen engen und verwinkelten Gassen der Altstadt zu erkunden. Sie zählt zu den größten und besterhaltenen Europas, denn Palma hatte das Glück und ist seit 100 Jahren von Plünderungen, Brandschatzungen oder Kriegen verschont geblieben. Das Moderne und das Alte haben in Palma ein harmonisches Miteinander gefunden.
Viele historische Bauten, Kunstwerke und traditionsreiche Einrichtungen haben ihren festen Platz in einer modernen, quicklebendigen Stadt, die von Menschen aller möglichen Herkunftsländer bevölkert wird, gefunden. Der rechteckige, von stattlichen alten Häusern mit seinen italienisch anmutenden Arkadengängen gesäumte Placa de Major lud uns auch heute wieder mit seinen etlichen Cafes und Bars zum Verweilen ein, natürlich draußen, ganz ohne störenden Autoverkehr.
Unser Weg führte uns weiter über die baumbestandene Born. Sie beginnt am Brunnen Fuente de las Tortugas, wo sich Mallorcas Fußballfans treffen, wenn es für ihr Team etwas zu Feiern gibt. War diese Straße früher das kulturelle Herz Palmas, findet man heute Banken, Boutiquen und Bekleidungs- und Accesoires-Geschäfte bekannter Marken.
Doch ist sie auch heute noch die Flaniermeile Palmas und man sitzt draußen auf den Terrassen vor den Cafes, um das Leben und die Leute zu beobachten.
Vor dem Königsgarten stellten wir erneut unsere Fahrräder ab. Dieser Garten führt an der Westmauer des Alumudaina-Palasts entlang. Es ist ein idyllischer kleiner Garten mit vielen modernen Skulpturen und Wasserläufen, Palmen und alten Gemäuern. Die Hauptattraktion des Parks ist eine Skulptur des katalanischen Malers, Grafiker, Bildhauer und Keramiker Joan Miró und ein beliebtes Fotomotiv der Palma-Besucher. Bevor es wieder zurück zum Hotel ging, haben wir uns noch einmal das Panorama des berühmtesten Inselgebäudes, die Kathedrale La Seu, von einer Bank im Parque del Mar angesehen.
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Von hier kann man die Kathedrale wunderbar betrachten und sich vorstellen, wie viele Touristen hier wohl schon im Laufe der Jahrhunderte gesessen haben und genau wie wir, immer wieder fasziniert von diesem Anblick waren. Wir radelten wieder an dem lang gezogenen Sandstrand der Hauptstadt entlang und folgten immer dem farblich markierten Radweg, vorbei am Flughafen bis nach Can Pastilla. Hier genehmigten wir uns noch einmal eine Auszeit in einem schattigen Straßencafe und genossen die wunderschöne Kulisse der vielen Segelboote auf dem Mittelmeer in der tief stehenden Abendsonne.
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