Vorprogramm - Vom 18.-22.7.2019 - Donnerstag, 18.07.2019
Da unsere Flusskreuzfahrt von Potsdam startet, haben wir uns entschlossen, die Hauptstadt Brandenburgs bereits vor Antritt unserer Fahrt für einige Tage zu besuchen.
Die Landeshauptstadt bietet Sehenswürdigkeiten für die unterschiedlichsten Interessen und Ansprüche. Das Schloss Sanssouci, die russische Kolonie Alexandrowka oder das "Holländische Viertel" sind nur einige wenige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die wir bei unserem Aufenthalt besuchen wollen.
Wir haben für unseren Aufenthalt im Hotel Mercure ein Zimmer gebucht. Es wurde in den Sechzigerjahren am Havelufer gebaut und liegt direkt am Anleger in Potsdam, von wo die MS Saxonia in wenigen Tagen abfahren wird.
Von unserem Zimmer bietet sich eine tolle Aussicht auf den Schiffanleger. Von hier starten auch täglich die Fahrgastschiffe für kurze Rundfahrten, wie z.B. eine Schlösserrundfahrt oder bis hin zu Ganztagsfahrten entlang der Havel oder bis zur Bundeshauptstadt Berlin.
Das Hotel ist nur wenige Schritte vom Bahnhof und von der Tiefgarage entfernt, in der wir für 14 Tage einen Abstellplatz für unseren PKW gebucht haben. Das Hotel liegt in der historischen Stadtmitte und so können wir die Innenstadt, Altstadt und viele Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erreichen. Daher starten wir auch gleich nach unserem Eintreffen am Mittag zu einer ersten Erkundungstour. Da unser Hotel direkt gegenüber dem Brandenburger Landtag steht, werfen wir von einem der Hotelfenster erst einmal einen Blick darauf.
Das alte Stadtschloss wurde mit Spendengeldern (u.a. von Günther Jauch) wieder rekonstruiert. Der Dresdner Architekt Professor Peter Kulka hat das äußere Bild des historischen Schlosses mit seiner barocken Fassade mit den Anforderungen eines modernen Parlaments verbunden, das seit 2014 in diesem Gebäude residiert.
Direkt neben dem wiedererbauten Stadtschloss ist im Marstall seit 1981 das Potsdamer Filmmuseum untergebracht, welches seit 2011 zur Filmuniversität Babelsberg gehört. Es ist das älteste Filmmuseum Deutschlands und widmet sich schwerpunktmäßig der mehr als 100jährigen Geschichte des größten Europäischen Medienzentrums in Babelsberg. Das Bauwerk ist 1685 als kurfürstliche Orangerie errichtet worden. Seitdem hat das Gebäude eine wechselvolle Geschichte mit unterschiedlichen Nutzungen erfahren.
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Unser nächstes Ziel ist der Luisenplatz mit dem Brandenburger Tor, dass 21 Jahre vor seinem berühmteren Berliner Gegenstück entstand. Es ist eines der drei erhaltenen Stadttore von Potsdam. Das blass gelbe Tor am Ende der Brandenburger Straße wurde 1770, nach dem Siebenjährigen Krieg, unter Friedrich dem Großen als Ersatz für ein früheres Tor, das Teil der Stadtbefestigung war, erbaut. Es hatte repräsentative Zwecke und ist als Zeichen des Sieges in Form eines römischen Triumphbogens errichtet worden. Damals musste man das Tor in Richtung der Stadt Brandenburg passieren – daher der Name -. Charakteristisch für das Brandenburger Tor sind seine zwei vollständig unterschiedlich gestalteten Seiten, die auf zwei Architekten zurückgehen.
Die stadtzugewandte Seite ist eine zurückhaltende Putzfassade. Aufwändiger und in Anlehnung an den Konstantinsbogen mit korinthischen Doppelsäulen und Verzierungen, wie die goldenen Trompeten, wurde die Feldseite gestaltet.
Die beiden seitlichen Durchgänge für Fußgänger wurden 1843 hinzugefügt.
Seit dem Abbruch der Stadtmauer um 1900 ist das Brandenburger Tor ein freistehendes Bauwerk auf dem Luisenplatz, umgeben von kleinen Cafés und Restaurants.
Dieser Platz entstand zusammen mit der Stadtmauer etwa um 1733, zunächst als Holzsammelplatz. 1854 wurde der Platz umgestaltet und mit einer Fontäne versehen. Der Platz wurde 1945 in „Brandenburger Platz“ und 1951 in „Platz der Nationen“ umbenannt. Zur DDR-Zeit wurde er für Volksfeste und Weihnachtsmärkte genutzt. 1991 erfolgte die Rückbenennung in Luisenplatz. Für die Bundesgartenschau wurde er neu gestaltet und erhielt eine unterirdische Tiefgarage.
Wir bummeln durch das Brandenburger Tor und gehen über die Fußgängerzone der Brandenburger Straße in östlicher Richtung zur Peter- und-Paul-Kirche. Es ist das bedeutendste katholische Gotteshaus in Potsdam. Die Kirche wurde 1867-1970 errichtet. Der hoch aufragende Glockenturm mit Rundbogenfenstern wurde nach dem Vorbild des Campanile von San Zeno in Verona errichtet. Den Giebel über dem Hauptportal schmücken die Skulpturen des Apostels Petrus und Paulus sowie die Gottesmutter mit Kind.
Unser nächstes Ziel ist der Platz der Einheit. Der große rechteckige Platz ist einer der ältesten Plätze der Stadt und lädt aufgrund seiner Sitzstufen zum Verweilen ein. Das markanteste Merkmal ist das X-förmige Wegekreuz, das mitten durch das Rasenrechteck verläuft. Am Rande des Platzes befindet sich seit 1975 ein Mahnmal für die Opfer des Faschismus. Es wurde anlässlich des 30. Jahrestages der Befreiung errichtet. Die mit 2 Inschriften versehene L-förmige Sandstein-Mauer ist 30 Meter lang und 2,40 Meter hoch. Vor der Mauer steht eine ein Meter hohe Flammenschale mit 16 geöffneten Blütenblättern.
Über den „Alten Markt“ mit seinem 25 Meter hohen Obelisk geht es um 18.30 Uhr zurück zum Hotel.
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Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten, gehen wir zum Essen in das italienische Restaurant L’Osteria Potsdam, schräg gegenüber dem Mercure Hotel. In der Außengastronomie direkt an der Havel bekommen wir einen freien Tisch.
Die Spezialität in diesem Restaurant sind die großen Pizzen mit einem Durchmesser von 45 cm. In dieser Übergröße passen sie nicht einmal auf einen Pizzateller. Damit die Pizza nicht den Tisch berührt, bekommt man vorher ein Papierdeckchen. Hungrig verlässt man dieses Lokal nicht und so ging es für uns satt und müde nach dem Essen zurück ins Hotel.
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