12. April - Alcúdia, Port d´Alcúdia und Cap de Formentor
Ein neuer Tag, eine neue Fahrt. Heute sollte unser erster Autostopp in Alcudia sein. Viele Hinweisschilder zeigten uns den Weg zu den Parkplätzen, und trotzdem heute Markttag war, hatten wir das Glück den Wagen auf einer großen Wiese kostenlos abzustellen.
Dieser Ort wurde um 1550 durch die Freibeuter in Schutt und Asche gelegt. Da rief man die Festungsbauer auf den Plan. König Philipp II ließ Alcudia mit einem Mauerring umgeben.
Aus welcher Richtung man auch immer kommt, man gelangt zunächst an eines der mittelalterlichen Stadttore oder stößt direkt auf die mächtigen Mauern, denn auch heute noch sind die mittelalterlichen Stadtmauern mit ihren Stadttoren „Porta de San Sebastia“ und „Porta de Xara“ fast vollständig erhalten oder wurden restauriert.
Man kann die Mauer innen wie außen umgehen und teilweise auch auf der Westseite begehen.
Aufmerksamkeit erregt auch die Pfarrkirche Iglesia de Sant Jaume, denn sie ist als Eckbefestigung in den Mauerring einbezogen. Innerhalb dieser prächtigen Mauern genießen wir das schöne Stadtbild mit seinen Patrizierhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die sich um das sehenswerte alte Rathaus mit seinem Uhrentürmchen, dem Casa Consistorial, gruppieren. Die Straßen innerhalb der Mauern sind erfreulicherweise fast alle Fußgängerzonen und am heutigen Markttag finden wir auf vielen Altstadtstraßen bunte Marktstände und eine Fülle landwirtschaftlicher Produkte, die frisch vom Feld hier angeboten wurden.
Überraschend die kleine Stierkampfarena in der Nordwestecke der Stadt, die schon fast 100 Jahre existiert. Im Sommer finden dort bisweilen unblutige Kämpfe mit jungen Stieren statt. Hier bekamen wir nach der Besichtigung in einer kleinen Bar am Eingangsbereich der Arena nach Vorzeigen unserer Eintrittskarten noch je eine große Tasse Kaffee gereicht.
Durch das alte Hafentor, die „Puerta de Xara“, verließen wir die Stadt in Richtung Port d´Acudia, dem Fischerei, Passagier- und Sporthafen, der etwa 3 km von Alcudia entfernt liegt.
Wir bummelten durch den Ortskern mit Straßen, die zum Schoppen einluden, zahlreichen Restaurants, Tapas-Bars und kamen auf eine schön gestaltete Promenade entlang des Yachthafens. Hier luden einige schöne Restaurants und Bars zum Verweilen ein. Auch wir machten hier unsere Mittagspause, wieder einmal mit Blick auf Motoryachten und Segelboote.
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Die Bucht von Alcudia mit ihrem feinsandigen Strand gilt als eine der schönsten Buchten Mallorcas und die längsten Strände der Insel, die sich für ausgedehnte Strandwanderungen anbietet.
Die Halbinsel von Formentor ist der nördlichste Zipfel von Mallorca und viele Freunde und Bekannte haben uns empfohlen „da müsst ihr unbedingt hinfahren“. Dorthin gelangt man auf der kurven- und panoramareichen Landstraße, die ihren Anfang in Port de Pollenca nimmt und nach etwa 20 km direkt zum Leuchtturm führt.
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Doch erst einmal führte uns die Straße direkt am Meer entlang, bis es schließlich am Ortsende in die Berge geht. Unübersehbar ist an der Strecke der große Parkplatz des Mirador de Mal Pas, auch Mirador d'es Colomer, nach der kleinen Insel Colomer genannt
Hier gibt es eine ganze Reihe von Aussichtspunkten in schwindelerregender Höhe über der Steilküste.
Wir gingen vom Denkmal für den Straßenbauingenieur Antonio Paretti Coll zu den verschiedenen aneinandergereihten Aussichtsterrassen, die immer wieder mit Treppen verbunden sind bis zum Endpunkt, wo man in mehr als 200 m Höhe über dem Meer steht und einen faszinierenden Ausblick auf die wildzerklüftete Felsenküste hat.
Einen Blick an der senkrecht abfallenden Felswand bis hinunter zum Meer, lässt das Herz schon schneller schlagen.
Kann eine Weiterfahrt bis zum Leuchtturm diese Faszination noch überbieten, fragten wir uns? Da wir jedoch schon einmal bis hierher gefahren sind, wollten wir auch bis zum Cap weiterfahren. Nach kurzer Zeit wurde die Straße an manchen Stellen doch sehr eng und wir waren froh, dass uns an späten Nachmittag nicht mehr gar so viele Autofahrer entgegen kamen, denn es gibt nicht immer eine Straßenbegrenzung. Wer ängstlich ist, sollte sich an manchen Abgründen, an denen man entlang fährt, nicht unbedingt aus dem Fenster hinauslehnen. Doch es lohnt sich, denn man wird mit traumhaften Ausblicken, ganz besonders auf der Beifahrerseite, entschädigt. Diese in den 50er Jahren erbaute Straße schlängelt sich durch eine steinige aber faszinierende Landschaft und mehrmals begegneten uns am Wegesrand oder in den Felsen wild lebende Ziegen oder Schafe, die dort friedlich grasten.
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Bevor wir unser Endziel erreichten, bot sich von der Straße ein wunderschöner Panoramablick über dem Cap de Formentor mit seinem Leuchtturm. Die imposante Gebirgs- und Küstenlandschaft bewunderten wir von der Aussichtsplattform am Leuchtturm. Tief unter uns tobte pausenlos das Meer gegen die Felsenwände und das ist auch für die Schifffahrt ein riskanter Ort, darum wurde dieses Leuchtfeuer zwischen 1860 und 1863 errichtet. Den Kopf voller Eindrücke und die Kamera voller Bilder fuhren wir die Strecke am späten Abend wieder zurück und unterwegs hatten wir noch so manche schöne Aussicht hinab zum Meer.
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